Feiern am Volkstrauertag

„Frieden ist unser Auftrag“

Bürgermeister Pitterlein bei seiner Rede am Schnaittacher Ehrenmal. | Foto: Schuster2021/11/Volkstrauertag_Schnaittach1-crop.jpg

Nürnberger Land – Am Volkstrauertag wird jedes Jahr der Opfer von Kriegen, Gewaltherrschaft und Vertreibung gedacht. Trotz der hohen Coronazahlen konnten gestern im Landkreis zahlreiche Feiern – fast überall im Freien – stattfinden.

Stimmungsvoll geriet die Gedenkveranstaltung auf dem gut besuchten Ottensooser Friedhof, die vom Posaunenchor und dem Männergesangsverein umrahmt wurde. Auch wenn die Lieder dem Anlass entsprechend ernst waren, so tat es der Seele in Coronazeiten doch gut, die Stimmen und Instrumente der Musiker wieder „live“ zu hören.

Stimmungsvoll war die Feier auf dem Ottensooser Friedhof. | Foto: Buchner-Freiberger2021/11/Volkstrauertag_ottensoos_2021_1-crop-scaled.jpg

 

„Frieden ist kein Schicksal, sondern unser Auftrag sowie der Krieg unser Versagen ist“: Unter dieses Zitat stellte Bürgermeister Klaus Falk seine Rede. In Deutschland gehe es den Menschen dank sozialer Sicherungssysteme gut, doch ein Blick über die Landesgrenzen zeige, dass Freiheit und Frieden nicht selbstverständlich sind. Es brauche den Mut und das Engagement von Bürgern, denen eine freiheitliche Grundordnung wichtig ist, um den „rechten Rand“ nicht weiter erstarken zu lassen.

Falk kritisierte das „überstürzte Davonlaufen aus Afghanistan“, das ein humanitäres Chaos hinterlassen habe. Doch er erinnerte aus aktuellem Anlass auch an die 90 000 Corona-Toten, von denen viele einen einsamen, unwürdigen Tod in einer Isolierstation gestorben seien. Es dürfe nicht angehen, dass sich manche Menschen in ihrer „Ich-Bezogenheit“ einrichten. Auf dem Ottensooser Friedhof waren auch Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehren aus Ottensoos, Rüblanden und Weigenhofen dabei.

Feier in Osternohe

Bei der Gedenkveranstaltung in Osternohe stand Dritter Bürgermeister Werner Raum, selbst Osternoher, zum ersten Mal als Redner vor dem Mahnmal, das insbesondere an die beiden Weltkriege erinnert. In seinen Worten sprach er auch die Trauer um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage an. Er nannte die Toten, die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung wurden. „Gerade in diesem Jahr ist es uns wieder bewusst vor Augen geführt worden, wie fragil der Frieden doch ist“, sprach er die Situation in Afghanistan an.
Am Ende bat er nicht nur für die Verstorbenen zu beten, sondern auch diejenigen einzuschließen, die jeden Tag für uns alle ihr Leben in Gefahr bringen. Die Kranzniederlegung erfolgte zusammen mit der Feuerwehr Osternohe.

Ein Gebet mit Fürbitten übernahm danach Lektor Siegfried Falkner. Durch die musikalische Unterstützung vom Posaunenchor Osternohe und dem örtlichen Gesangverein erhielt die Gedenkfeier einen würdigen Rahmen. Unter den wenigen Gästen fand sich auch der Dieter Greisinger, Bürgermeister aus Hainichen in Sachsen, der gebürtiger Osternoher ist. Der Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche unter dem Motto „Sehnsucht nach himmlischer Heimat“ wurde durch Jürgen Salzmann aus Forth zelebriert.

Zug zur Sandplatte

In Schnaittach selbst zog nach den jeweiligen Gottesdiensten beider Konfessionen eine Abordnung vom Unteren Marktplatz in die Allee zum Ehrenmal an der Sandplatte. Die Gedenkfeier wurde durch den evangelischen Posaunenchor und den Gesangsverein musikalisch umrahmt. Am Ehrenmal hielt die Rede Bürgermeister Frank Pitterlein, flankiert von den Fackelträgern der Schnaittacher Feuerwehr.

Stefanie Buchner-Freiberger; Udo Schuster

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