NÜRNBERGER LAND – Auberginen kennt jeder, ebenso Zucchinis. Beides zu buchstabieren, ist dann aber schon eine kleine Herausforderung. Und bei Fenchel und Mangold können manche, von Convenience-Produkten verwöhnten Erwachsenen zumindest geschmacklich schon nicht mehr unterscheiden. Wie soll es da erst ihren Kindern ergehen?
Was auf den Tisch kommt, stammt allzu oft aus der Dose, der Plastiktüte oder der Tiefkühlschachtel. Während das abgepackte „Grünzeug” im Supermarkt nur einen Griff entfernt liegt, warteten im Förderzentrum Dr. Bernhard Leniger Schule zwei Dutzend Schüler sehnlichst auf den entscheidenden Spatenstich.
Durch das bundesweite Bildungsprojekt „GemüseAckerdemie”, das vor Ort von der AOK Bayern finanziert wird, lernten die Schülerinnen und Schüler dreier Klassen heuer im schuleigenen Gemüsegarten, was es heißt, selbst Gemüse anzubauen.

Unter Anleitung von Ackerdemie-Bauer David Jagusch lernen die Schüler alles über lokal anbaubare Gemüsesorten, wie man den Erdboden vorbereitet, sät, düngt, wässert, pflegt und erntet. Die fachkundige Unterstützung mit regelmäßigen Besuchen zeigt den Kindern dabei unmittelbar, wo unsere Lebensmittel herkommen und wie lecker gesunde Ernährung ist. Dabei stehen landwirtschaftliches Grundwissen, aber auch Nachhaltigkeitsthemen wie Lebensmittelverschwendung und Sortenvielfalt im Fokus.
Erst verschmäht, jetzt lecker!
Die AOK Bayern fördert das Projekt für das Förderzentrum und die letzte Ernte ließ sich Referentin Annegret Winter nicht entgehen: „Ich freue mich, heute zu sehen, mit wie viel Freude und Ausdauer die Kinder gärtnern. Direktor Claus Eitel von der Gesundheitskasse hat die Patenschaft für die vier Projektjahre mit der GemüseAckerdemie sehr gern übernommen. Das Projekt fördert die Gesundheit der Kinder in so vielen Aspekten: das gesunde Gemüse, das Ackern an der frischen Luft und die Freude über die gesunde Ernte.“

Direkt auf den Teller
Die Klassleiterinnen Susanne Mönnich, Andrea Spanner und ihre Kolleginnen freuten sich umso mehr, als das liebevoll großgezogene Gemüse nach Wochen und Monaten des Gedeihens von den Kindern geerntet und direkt serviert wurde. Mit knusprigem Bauernbrot und frischer Butter angerichtet, ließen es sich alle genüsslich schmecken und merkten sofort den Unterschied: „Das ist ja richtig lecker!“, „Viel besser als daheim!“, „… krieg ich noch was?“. Und dabei ging es um das sonst so verschmähte Gemüse. Da könnten Bubble Tea, Center Shocks und Poptarts einpacken und Eltern von ihren Kindern lernen. Das mindestens vier Jahre laufende Projekt trage gewissermaßen schon jetzt Früchte – äh, Gemüse, heißt es in der Pressemitteilung.
Mehr Informationen zu dem Projekt gibt es im Internet unter www.acker.co/