Röthenbacher Asylunterkunft

Mutwilliger Alarm: Retter kamen fünf Mal umsonst

Bereits Ende Mai musste die Röthenbacher Feuerwehr dreimal zu später Stunde an der Asylunterkunft am Friedrichsplatz anrücken (auf dem Foto nicht zu sehen), weil jemand mutwillig den Alarmknopf gedrückt hatte. Letzten Freitag und Samstag gab es zwei weitere Einsätze. | Foto: FFW Röthenbach2021/06/einsatz-ffw-roth-asylbewerberheim2.jpg

RÖTHENBACH – Die Brandmeldeanlage springt an, die Feuerwehr wird alarmiert, rast mit vier Fahrzeugen zum Einsatzort und dann … ist gar nichts, kein Feuer, nicht einmal rauchendes Kochgut. So in den letzten zwei Wochen fünfmal passiert in Röthenbach. Im Ayslbewerberheim am Friedrichsplatz wurde der Alarmknopf jedes Mal mutwillig gedrückt.

Einmal letzten Freitag und einmal am Samstag mussten die freiwilligen Helfer ausrücken, Ende Mai gab es an der Unterkunft laut Facebook-Seite der Röthenbacher Feuerwehr drei Einsätze in einer Nacht. Grund: „Mutwillige Betätigung der Brandmelde­anlage“. Rund 60 Bewohner leben zurzeit in dem ehemaligen Altenheim. Einer oder mehrere von ihnen haben absichtlich den Alarmknopf im Treppenhaus gedrückt.

Wehr muss ausrücken

Die Feuerwehr, die über die Inte­grierte Leitstelle (ILS) alarmiert wird, hat in solchen Fällen keine Wahl: Sie muss fahren. Ausgerückt wird mit einem sogenannten Löschzug, das bedeutet, vier Fahrzeuge, die in Corona­zeiten mit zwölf Mann besetzt sind.

Mieter der Unterkunft ist der Landkreis. Pressesprecher Rolf List bestätigt gegenüber der PZ, dass nach dem Auslösen des Alarms eigentlich ein privater Sicherheitsdienst zwischengeschaltet ist, der zunächst kontrollieren müsste, ob wirklich ein Notfall vorliegt. Denn die Brandmeldeanlage ist nicht direkt mit der Integrierten Leitstelle verbunden. Warum in Röthenbach offenbar nie ein Sicherheitsdienst vor Ort war, sondern der Alarm stattdessen von diesem an die ILS weitergeleitet wurde, ist unklar, so List.

274 Euro pro Einsatz

Die Kosten für den Einsatz muss allerdings nicht der Mieter, sondern der Eigentümer übernehmen, sofern kein Täter ermittelt werden kann. Im Fall der Röthenbacher Unterkunft handelt es sich dabei um eine Gesellschaft. Wie hoch die Rechnung ausfällt, regelt die städtische Kostensatzung. In Röthenbach werden für das Ausrücken bei einem mutwillig gedrückten Alarmknopf 274 Euro fällig, so Ordnungsamtsleiter Günther Holzammer. „Wir sind sogar verpflichtet, solche Einsätze in Rechnung zu stellen.“

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