HARTENSTEIN – Als Höhepunkt des Ferienprogramms der interkulturellen Begegnungsstätte „Komm“ trafen sich 27 Kinder mit und ohne Fluchthintergrund an der Harnbachmühle zu einer dreitägigen Zeltfreizeit.
Die meisten der 8- bis 14-Jährigen bauten zum ersten Mal selbst ihr Zelt auf und schliefen dort „einfach nur zum Spaß“. Einige waren an die Nächte ihrer Flucht erinnert, in denen sie im Dunkeln durch den Wald liefen oder in behelfsmäßigen Zelten übernachteten. Trotzdem ließen sie sich auf Aktivitäten wie eine Nachtwanderung oder das gemeinsame Spielen in der Jurte ein und hatten großen Spaß daran: Denn bei dieser Freizeit standen Spaß und die Freude am Miteinander im Vordergrund.
Genau ins Schwarze
Tagsüber erlebten die Kinder, wie sie über sich hinauswachsen können. Sie trafen beim Bogenschießen genau ins Schwarze oder überquerten auf einer Slackline die Pegnitz. Manche ließen sich bei den heißen Temperaturen auch absichtlich ins Wasser fallen.
Durch die Unterstützung des Bildungsfonds Nürnberger Land und der Lompa-Stiftung aus Nürnberg konnte der Ökumenische Verein für Flüchtlinge, Asylsuchende und Migration in diesem Jahr Kindern und Jugendlichen viele verschiedene Ferienerlebnisse ermöglichen. Gerade nach den Zeiten der Flucht und nicht zuletzt dem mühsamen Schuljahr während der Corona-Pandemie leisten diese Erfahrungen einen positiven Beitrag zu einer altersgerechten Entwicklung.
Trotz zwischenzeitlicher Regenschauer kamen alle Kinder mit vielen positiven Erlebnissen zurück nach Hause. Für einige war es die einzige Ferienaktion in diesem Jahr, und viele waren seit der Ankunft in Deutschland zum ersten Mal mehrere Nächte am Stück von zu Hause weg.
Am Schluss stand für alle Kinder eins fest: „Nächstes Jahr muss die Freizeit auf jeden Fall wieder stattfinden, und dann für eine Woche“.