NÜRNBERGER LAND – Sportliche Highlights, Emotionen und Lebensfreude: Olympioniken der Lebenshilfe nahmen erfolgreich an Wettkämpfen der Special Olympics teil.
27 Athletinnen und Athleten der Lebenshilfe Nürnberger Land räumten bei den Special Olympics, den Bundes- und Landesspielen, die im Juni und Juli in Berlin und Regensburg stattgefunden hatten, ordentlich ab: In den Disziplinen Fußball, Basketball, Tischtennis und Schwimmen brachten sie Edelmetall in allen Nuancen mit nach Hause. Lob und Anerkennung gab es jetzt beim traditionellen Olympioniken-Empfang.
Nach zwei Jahren Corona, Lockdowns, Auflagen und Bestimmungen waren es für alle Teilnehmenden sehr besondere olympische Wettkämpfe und dies gleich in doppelter Ausführung. Nach den Nationalen Spielen in Berlin folgten vier Wochen später die Bayerischen Landesspiele in Regensburg.
„Es waren die coolsten Tage meines Lebens“, fasste es Athletin Cassandra Neuhaus in einem Satz zusammen. Die Neue aus dem Basketball-Mixed-Team erlebte zum ersten Mal bei den Special Olympics die Magie der Wettkämpfe in großen Stadien – mit vielen Zuschauern, einer großen Eröffnungsshow und Siegerehrung.
Alte Hasen bei Olympia
Doch auch vermeintlich „alte Hasen“, wie Kicker Kai Wimmer erzählen immer wieder mit Begeisterung vom „Spirit“ dieser beiden Spiele, zumal Wimmer in Berlin auf sein Fußballidol Philipp Lahm traf – als Erinnerung bleibt ihm das gemeinsame Foto mit dem Inklusionsbotschafter und Fußball-Weltmeister. Die Inklusionsband Schmetterlinge der Lebenshilfe Nürnberger Land stand beim großen Eventprogramm am Roten Rathaus in Berlin auf der Bühne. „Da waren so viele Menschen und die haben uns zugejubelt“, erzählt die Musikerin Birgit Eibert.

Unendlich stolz
„Ihr seid tolle Botschafter unserer Lebenshilfe und für unseren Landkreis. Wir sind unendlich stolz auf euch“, lobte Lebenshilfe-Chef Gerhard John die Teams beim traditionellen Olympioniken-Empfang in den Moritzberg-Werkstätten. Anerkennung und viel Respekt zollte Geschäftsführer Dennis Kummarnitzky für die souveräne Leistung: „Ihr alle habt an den beiden bis dato heißesten Wochen des Jahres ganz professionell eure Leistung perfekt abgerufen.“
Die Moritzberg-Elf vergoldete ihre Leistung in Berlin und Regensburg. Kapitän Marcel Schüttauf, der schon 2014 im internationalen Special Olympics-Kader in Brasilien spielte, konnte fünf Tore für sein Team erzielen – auch dank des Teamgeists dieser Mannschaft. Das spektakulärste Tor schoss wohl Kai Wimmer. Der 1,63 große Stürmer erzielte gegen zwei, rund zwei Köpfe größere Gegenspieler ein sehenswertes Kopfballtor.
Treffsicher im Kicken
Treffsicher war auch „Schneppi“ Karlheinz Schneppenheimer als ältester Spieler des Teams mit 58 Jahren und Nachwuchskicker Emrah Bilgic. Das Team Tischtennis erspielte ebenfalls Edelmetall. Der 58-jährige Wilhelm „Goldwilli“ Beck hatte zwar in Berlin Pech und konnte erstmals von einem Turnier keine Medaille mit nach Hause nehmen. In Regensburg lief dann für Beck alles „wie gewohnt“: Kontrahent Thomas Amm aus der eigenen Mannschaft unterlag Beck.
Amm freute sich über zwei Silbermedaillen, wie auch Spieler Reinhart Bühl. Mit Silber erfüllte sich für den noch jungen Spieler Sebastian Hager ein Traum, wie auch für Stefan Göring, der in Berlin Bronze holte.
Pech hatte Spielerin Johanna Kreiß, belegte in Berlin Platz 6, in Regensburg Platz 5 und hat ehrgeizige Ziele für die nächsten Special Olympics: „Ich will unbedingt auch auf das Treppchen!“
Spiele in höherer Leistungsklasse
Die Basketballer vergoldeten in Berlin ihre Leistung. Die Bronzemedaille, die sie sich bei den Bayerischen Spielen erspielten, sei aber, das betonte John, höher zu bewerten, da aufgrund der vielen Mitbewerber das Moritzberg-Team in einer wesentlich höheren Leistungsklasse habe antreten müssen. Mit Andree John trat erstmals ein Athlet der Moritzberg-Werkstätten bei den Bayerischen Special Olympics in der Disziplin Brustschwimmen an und wurde für seine Leistung mit Silber belohnt.
Noch mehr wert als all die Medaillen, das betonten Werkstattleiter Jürgen Schmitt und der stellvertretende Werkstattleiter Dietmar Meinlschmidt, der auch als Bandleader und Basketballtrainer vor Ort war, sei der Stellenwert von Sport und der Special Olympics im Besonderen für das Selbstvertrauen der Athleten. db