LAUF — Bei Schwaig hatte der Gehölzschnitt am Lärmschutzwall vor einiger Zeit für Diskussionen bei den Anliegern gesorgt. Jetzt muss die Autobahndirektion auch an die Bäume und Sträucher auf dem Lärmschutzwall entlang der A9, zwischen den Laufer Anschlusstellen Nord und Süd, ran. Und sie geht deshalb mit Informationen in die Offensive: Auch wenn der Gehölzschnitt zunächst eine kahle Böschung hinterlasse, sei das Absägen der Bäume direkt am Boden, die beste Methode im Winter einen neuen stabilen Gehölzaufbau zu gewährleisten. Die Maßnahme ist auch mit der Stadt Lauf so abgesprochen, heißt es in der Mitteilung der Autobahndirektion Nordbayern.
Der Lärmschutzwall im Bereich der beiden Laufer Anschlussstellen (hinter der Bebauung am Südring) war in großen Teilen noch vor dem dreistreifigen Ausbau der Autobahn nach der Wiedervereinigung errichtet worden. Auf seiner Krone zieht sich eine Lärmschutzwand aus Beton entlang. Sie reicht von der Brücke am Ottensooser Weg, also fast vom Pegnitztal aus, bis zu Überführung der Altdorfer Straße am Landratsamt.
Ab kommenden Dienstag, 22. Januar, schneidet die Autobahndirektion Nordbayern nun die Gehölze auf diesem Wall. Allerdings nicht die auf der Seite zur Fahrbahn, diese wurden schon kräftig zurückgestutzt, sondern die Bäume zwischen Lärmschutzwand und den Häuser auf der Laufer Seite. Je nach Witterung werden die Arbeiten bis spätestens Ende Februar 2018 abgeschlossen.
Hohe alte Bäume
Die Bepflanzung des Lärmschutzwalles auf dieser Seite zur Stadt hin ist überaltert und aufgrund dessen vermindert standsicher, so die Feststellung der Experten. Gerade im Bereich der Anliegergrundstücke sei ein Rückschnitt daher unumgänglich, um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Auch die Lärmschutzwand selbst muss regelmäßig freigeschnitten werden, um das Bauwerk in funktionsfähigem Zustand zu erhalten und die vorgeschriebenen Prüfungen durchführen zu können.
Aus Gründen des Artenschutzes, um die Beeinträchtigungen der Lebensräume der zahlreichen dort lebenden Tiere gering zu halten, erfolgt der Gehölzschnitt allerdings nicht komplett auf die gesamte Länge des Walls, sondern in Abschnitten von rund 50 Metern Länge. Dabei wird vor allem auch sicherheitsgefährdendes Totholz entfernt.
Die Rückschnittmaßnahmen führen zu keinen Verkehrsbehinderungen auf der Autobahn. Die Autobahndirektion hat sich außerdem mit der Stadt Lauf abgestimmt.
Der in der Regel turnusmäßige Rückschnitt erfolgt sowohl aus fachlicher als auch aus wirtschaftlicher Sicht häufig in Form eines „auf-den-Stock-setzen“. Dabei werden die Bäume und Büsche direkt über dem Boden komplett abgesägt. Aus diesem Stock treibt das Gehölz dann kräftig neu aus. Ein seitliches Einkürzen der Äste ist meist nicht mehr möglich, so die Baumspezialisten, da die typische Wuchsform der Gehölze durch frühere Rückschnitte meistens schon stark beeinträchtigt ist und dadurch die Stabilität und das artentypische Wuchsbild eines Baumes mit festen Ästen nicht mehr voll gegeben sind.
Teilweise sind die schmalen Bepflanzungsstreifen parallel zur Fahrbahn der Bundesautobahn und die Lärmschutzwälle auch keine optimalen Standorte für Hochstämme. Daher erfordert der Zustand einzelner Bäume auch hier einen Rückschnitt.
„Wenngleich die Böschungen unmittelbar nach dieser Maßnahme abgeholzt und kahl wirken, ist das „Auf-den-Stock-setzen“ der Gehölze im Winter die beste Art, einen neuen, verjüngten Gehölzaufbau zu erhalten“, so die Autobahndirektion. Bereits im Frühjahr treiben die Gehölze wieder kräftig aus und bilden nach kurzer Zeit geschlossene, voll funktionsfähige Gehölzbestände.
Für auftretende Verkehrsbehinderungen bittet die Autobahndirektion Nordbayern alle betroffenen Verkehrsteilnehmer um Verständnis und um erhöhte Vorsicht im Baustellenbereich.
Für weitergehende Informationen zum Thema „Gehölzpflege an Straßen“ steht unter http://www.abdsb.bayern.de/aktuelles/ eine Broschüre zum Download bereit. Aktuelle Informationen zu den Baustellen und Projekten der Autobahndirektion Nordbayern unter <http://www.abdnb.bayern.de/autobahndirektion/.>