Stadtrat beschloss Aufnahme in den Verein

Erfolg mit Kaiser Karl: Lauf liegt künftig an der Burgenstraße

Fast 1000 Kilometer lang ist die Burgenstraße von Mannheim bis Prag. Von Nürnberg soll sie nun nach Lauf abzweigen, bis sie wieder in die Fränkische Schweiz führt. | Foto: Die Burgenstraße2017/02/Burgenstrasse-Karte-2016-Deutsch.jpg

LAUF — Die Burg Kaiser Karl IV. macht es möglich: Die Stadt Lauf wird demnächst an einer der wichtigsten deutschen Ferienstraßen liegen. Einstimmig beschloss der Stadtrat den Beitritt zur fast 1000 Kilometer langen „Burgenstraße“, die von Mannheim über Nürnberg bis Prag führt. Ein entsprechender Aufnahmeantrag werde wohl Erfolg haben, so Bürgermeister Bisping, nachdem sich der Vorsitzende des Vereins „Die Burgenstraße“ bei einem Ortstermin in Lauf schon für eine Mitgliedschaft der Stadt ausgesprochen habe.

„Damit würde die einzigartige Laufer Kaiserburg, die seit einiger Zeit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist, eine zusätzliche Würdigung erfahren, und auch unsere Stadt würde touristisch noch einmal aufgewertet“, freut sich das Stadtoberhaupt. Auch die Schlösser in den Laufer Ortsteilen Neunhof, Nuschelberg und Oedenberg sollen von der neuen Route profitieren.

Der Burgenstraßenverein will Lauf in sein touristisches Konzept mit aufnehmen, sodass am Ende, so ist sich Benedikt Bisping sicher, auch andere Einrichtungen in Lauf, wie etwa das Industriemuseum, die gesamte Laufer Gastronomie und der Handel von der Touristikroute profitieren.

Nach Bemühungen von Touristikexperten der Stadt Nürnberg und Bürgermeister Bisping, ist der Verein auf die Stadt zugekommen, um sie für eine Mitgliedschaft zu erwärmen. Diese kostet jährlich rund 3200 Euro und richtet sich nach den Übernachtungszahlen einer Kommune.

Die Burgenstraße war bereits 1954 als Arbeitsgemeinschaft von Gemeinden auf der Strecke von Mannheim über Heilbronn nach Nürnberg gegründet und im Jahr 2000 in einen Verein umgewandelt worden. Nach der Grenzöffnung im Osten gelang es, die Ferienstraße bis nach Prag auszuweiten.

Nach ihrem Beginn in Mannheim führt die Straße durch den Kraichgau über Heidelberg und die Burgen am Neckar bis nach Heilbronn. Von dort geht es immer weiter nach Osten, vorbei an Schwäbisch Hall, durch das romantische Franken mit Rothenburg und Ansbach. Auf ihrem weiteren Weg nach Nürnberg liegen unter anderem Wolframs-Eschenbach, Stein und Cadolzburg. Weiter geht es dann durch die Fränkische Schweiz mit ihren vielen Burgen, bis sie über Bamberg und Seßlach in Coburg schließlich ihren nördlichsten Punkt erreicht. Über Kronach, Kulmbach und Bayreuth geht es dann zur tschechischen Grenze.

In Böhmen liegen dann die Burgenorte im Egerland, wie Eger, Schloss Falkennau oder auch die Neu-Laufer  Fast-Partnerstadt Loket (Elbogen) und der eindrucksvollen riesigen Kaiserburg auf dem Weg. Weiter über zahlreiche tschechische Herrensitze endet sie in Prag.

Nach dem Aufnahmebeschluss durch den Verein ist nun geplant, die Route der Touristikstraße von Nürnberg kommend nach Lauf zu verlegen, bevor sie in die Fränkische Schweiz abbiege, und die Strecke neu auszuschildern.

Ihr Weg verliefe dann durch die Laufer Altstadt mit der Kaiserburg und über die Schlösser in Neunhof (Welser- und Kolerschloss oder Nuschelberg und Oedenberg (Hallerschlösschen) bis zur Landkreisgrenze im Norden. Dabei will der Verein „Die Burgenstraße“ Lauf in sein touristische Konzept einbinden. Rund 5000 Euro wird die neue Beschilderung kosten, das Geld soll aber nicht aus dem Stadtsäckel, sondern durch Zuschüsse von Dritten aufgebracht werden, wie im Stadtrat erklärt wurde.

Diese Schilder werden bald auch in Lauf zu sehen sein. | Foto: Die Burgenstraße2017/02/Burgenstrasse_Strassenschild.jpg

Auf große Zustimmung trifft das Vorhaben auch bei den Vorsitzenden des Kreisverbands des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Peter Bauer und Hans Fensel aus Oedenberg. Außerordentlich werde es begrüßt, Lauf als feste Station der Burgenstraße zu etablieren, heißt es in einer Stellungnahme des Verbands – vor allem da diese Verbindung innerhalb Mittelfrankens aus Sicht der Gastronomie eine große Bedeutung habe.

Angedacht sei zudem, das bestehende Angebot beispielsweise mit Schlösser- und Burgen-Wanderungen sowie Radtouren in Lauf und Umgebung zu kombinieren. Darüber hinaus will Lauf in Abstimmung mit dem Marketing des Landkreises Nürnberger Land insbesondere Wohnmobil- und Radtouristen ansprechen, wie Bürgermeister Bisping im Stadtrat sagte. „Wir wollen hier nun aber die ersten sein, auch wenn der Landkreis schon Gelder zugesagt hat,“ so Bispings Anwort auf einen Vorschlag, doch besser dem ganzen Nürnberger Land die Vollmitgliedschaft anzutragen, als nur der Stadt.

Der Verein „Die Burgenstraße“ vertreibt selbst international in großen Auflagen und neun Sprachen Informationsbroschüren und Kartenmaterial und leistet umfangreiche Presse- und Onlinemedien-Arbeit. Dass der Verein tatsächlich ein sehr gutes Marketing für die Kommunen entlang der Route betreibe, konnte dritter Bürgermeister Thomas Lang bestätigen. Er habe selbst bei verschiedenen Mitgliedern aus der Region nachgefragt und hier nur positive Rückmeldungen erhalten. Der Verein sei sehr aktiv „und die Werbung funktioniert“, so die Auskunft der befragten Kommunen.

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