24/7 Hilfe im Notfall
Sonntagnachmittag im Bike-Park Osternohe. Yannick ist kurz unaufmerksam, verzieht den Lenker seines Mountainbikes und stürzt bei der Downhill-Abfahrt. Er hat starke Schmerzen im rechten Fuß, kann nicht mehr auftreten. Seine Freunde rufen den Notarzt und kurze Zeit später ist er mit dem Rettungswagen in der Notaufnahme im Laufer Krankenhaus.
„Das ist ein realistisches Szenario“, so der Leitende Oberarzt Dr. Carsten Kopschina. Gerade am Wochenende häufen sich die Freizeit- und Sportunfälle, egal ob durch Fußball, Trampolinspringen oder Fahrradfahren. Anhand des genannten Beispiels erklärt er den Ablauf der Notfallversorgung im Laufer Krankenhaus. Nach der Aufnahme erfolgt die Erstversorgung. Chirurgen und Chirurginnen, Anästhesisten und Anästhesistinnen, OP- und Anästhesie-Pflegekräfte sind rund um die Uhr da. „Das ist auch wegen der Geburtshilfe unabdingbar, denn Babys halten sich nicht an Dienstpläne und Uhrzeiten“, erklärt Dr. C. Kopschina. Neben den Dienstarzt hat immer ein Oberarzt der Fachabteilung für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie Rufbereitschaft und wird für Notfalleingriffe dazu gerufen. Im Falle des beispielhaft dargestellten Bike-Unfalls wurde nach dem Röntgen eine Luxation des Sprunggelenks festgestellt. Die Operation muss rasch stattfinden, da die Gefahr einer Schädigung der Nerven und Gefäße besteht, wenn der Eingriff zu spät erfolgt. Bei der Operation erhält Yannick einen Fixateur extern. Dies ist ein Haltesystem, das zum Ruhigstellen bei Knochenbrüchen angewendet wird. Es besteht aus länglichen Schrauben sowie einem starren Gestell, das der Arzt außerhalb des Körpers anbringt und es mithilfe von Schrauben am betroffenen Knochen befestigt. Nach dieser Operation kommt Yannick in den Aufwachraum. Im Durchschnitt bleibt der Patient oder die Patientin dann fünf bis sechs Tage im Krankenhaus, bis das Gelenk abgeschwollen ist. In dieser Zeit werden zur Sicherheit weitere Untersuchungen im Computertomographen durchgeführt. Im Fall von Yannick verläuft die Heilung nach Plan und nach sechs Tagen steht die zweite Operation an: „Der Fixateur kann einfach entfernt werden.“ Beim zweiten Eingriff werden die Brüche mit Platten und Schrauben versorgt und der Patient darf nach weiteren zwei bis drei Tagen heim. Die Nachversorgung wird von zwei Oberärzten der Fachabteilung für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie über das angeschlossene Ambulante BehandlungsCentrum (ABC) durchgeführt. Das ABC verfügt über zwei Praxis-Standorte – im Ärztecampus am Krankenhaus Lauf und in Röthenbach a.d.Pegnitz. Über die ABCs wird der Heilverlauf ambulant begleitet, mit allem, was bei einer niedergelassenen Facharztpraxis dazu gehört.
„Wir bieten alles aus einer Hand, von der Notaufnahme bis zur Nachversorgung“, erläutert Dr. C. Kopschina. Sogar den Notarztdienst unter der Woche übernehmen tagsüber Ärzte aus dem Laufer Krankenhaus. Auch Kinder ab ca. zehn Jahren werden in der Unfallchirurgie operiert und selbstverständlich rund um die Uhr in der Notaufnahme versorgt.
Freizeit-, Sport- und Arbeitsunfälle
Gibt es viele Unfälle im Nürnberger Land, die ins Laufer Krankenhaus kommen? „Wir spüren saisonale Unterschiede. Von Frühjahr bis Herbst ist wie schon erwähnt die Anzahl der Sport- und Freizeitunfälle am Wochenende höher als im Winter.“ Wintersportarten werden nicht im selben Maße im Nürnberger Land durchgeführt, sodass Skiunfälle eher in der Nachversorgung als in der Notfallversorgung auftreten. „Ganzjährig treten außerdem während der Woche Arbeitsunfälle auf. Hier erfolgen die Erstversorgung, die Operation und die Nachversorgung bei uns“. Die Arbeitsunfälle mit komplexeren Verletzungen werden normalerweise jedoch im Klinikum Nürnberg durchgeführt, zu dem das Krankenhaus Lauf bzw. die Krankenhäuser Nürnberger Land GmbH als 100-prozentiges Tochterunternehmen gehört.
„Wir sind technisch gut ausgestattet hier in Lauf“, berichtet Dr. Carsten Kopschina. In Kooperation mit dem RNZ (Radiologie und Nuklearmedizin), direkt neben dem Krankenhaus, verfügt man vor Ort über Kernspintomographie und Computertomographie.

Angenehme Atmosphäre für Mitarbeitende und Patienten
Die gesamte Atmosphäre im Laufer Krankenhaus ist freundlich und einladend: Eine nette Caféteria im Eingangsbereich, hilfsbereites Personal an der Rezeption, geschmackvolle Bilder an den Gängen. Niemand kommt freiwillig ins Krankenhaus, aber es wird einem als Patient oder Angehörigen leicht gemacht, sich hier in Lauf auf den Heilungsprozess zu konzentrieren und sich trotz des Unfalls, der Verletzung oder Krankheit den Umständen entsprechend wohlzufühlen.
Derzeit verfügt das Krankenhaus Lauf über 188 Betten. Neben der Unfallchirurgie und Orthopädischen Chirurgie gibt es unter anderem die Bereiche Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Allgemeine Innere Medizin, Kardiologie, Internistische Onkologie, Geriatrie, Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie Urologie.
„Ich arbeite sehr gerne hier“, so Dr. C. Kopschina. Er war bis 2019 bereits in Lauf, ging dann für zwei Jahre in die Uni-Klinik nach Erlangen und kehrte 2021 zurück. „Wie schon vorher erwähnt, sind wir technisch gut ausgestattet. Personell würden wir uns über weitere Verstärkung freuen.“ Pflegekräfte, Assistenzärzte, Fachärzte, auch Azubis und FSJler oder Praktikanten – die Krankenhäuser Nürnberger Land bieten in zahlreichen interessanten Berufsfeldern sichere Arbeitsplätze. Auf die Weiterbildung und Weiterqualifizierung der Mitarbeitenden wird dabei großen Wert gelegt. „Wir leben Medizin – jeden Tag und freuen uns auf neue Kolleginnen und Kollegen“, so Dr. Carsten Kopschina.
Zur einfacheren Lesbarkeit wurden nicht immer alle Gender genannt, sind aber IMMER gemeint!
Iris Lederer

Krankenhaus Lauf – Krankenhäuser Nürnberger Land GmbH
Simonshofer Str. 55
91207 Lauf an der Pegnitz
Telefon: (09123) 180-0
Öffnungszeiten: Rund um die Uhr geöffnet
Notaufnahme: Rund um die Uhr geöffnet
www.kh-nuernberger-land.de
Ambulantes BehandlungsCentrum Lauf
Simonshofer Str. 55
91207 Lauf a. d. Pegnitz.
Tel. 09123 9622640
Fax. 09123 9622641
E-Mail: [email protected]
Ambulantes BehandlungsCentrum Röthenbach
Sulzbacher Straße 47
90552 Röthenbach a. d. Pegnitz
Tel. 0911 950190
Fax. 0911 9501966
E-Mail: [email protected]