HAPPURG (gz) – Die Berichte der HZ zum Wasserverlust im Happurger Oberbecken nimmt die CSU zum Anlass, Landrat Armin Kroder zum Engagement für ausreichende Sicherheit an der Wasserkraftanlage der Eon zu mahnen. Fraktionssprecher Norbert Dünkel fordert gründliche Sanierungsmaßnahmen für den Fall, dass die Eon die Kapazität des Beckens ausdehnt.
53 Jahre wird das Happurger Pumpspeicherwerk heuer alt. Deswegen sollte es heuer sowieso fast ein Jahr stillgelegt und inklusive Oberbecken saniert werden. Danach sollen Turbinen und Trafos noch viele Jahre halten (HZ berichtete 2009). Denn Kraftwerke, die Energie speichern und kurzfristig wieder abgeben können, passen voll in den Trend zu erneuerbaren und regionalen Energien.
Schon vor dem aktuellen Wasserverlust vom Dienstag hatte im Dezember bei einer Sitzung Kreisbrandrat und CSU-Kreisrat Norbert Thiel aus Hersbruck den Landrat gebeten, die Eon ihre Vorhaben im Kreistag darstellen zu lassen. Denn zu den Sicherheitsfachkräften im Landkreis ist durchgedrungen, dass das Unternehmen zum einen überlegt, die Wassermenge am Oberbecken zu erhöhen (derzeit bis zu 1,8 Milliarden Liter oder 1,8 Mio. Kubikmeter). Zugleich wird auch über einen weiteren Personalabbau vor Ort nachgedacht. Die Steuerung des Happurger Kraftwerks liegt schon seit Jahren in der Hand von Technikern in München, aber noch sind für Wartung und Reparaturen 15 Mann vor Ort. Thiel möchte sicherstellen, dass bei möglichen Veränderungen von Wasserkapazität und Betriebsablauf die Sicherheitsinteressen der umliegenden Orte gewahrt bleiben. Im Katastrophenfall könnten Teile Happurgs und Hersbrucks überflutet werden.
Wasserverluste im Oberbecken wurden schon mehrere Monate registriert, allerdings ließen sich oberirdisch keine Austrittsstellen finden. Die Eon hielt die Verluste daher bislang angesichts der heuer geplanten Beckenüberprüfung für weniger dramatisch. Allerdings kann Wasser, das unterirdisch ins Karstgestein eindringt, langfristig zu prekären Hohlräumen führen.
Die CSU bittet nun den Landrat in einem schriftlichen Antrag, „nach mehrmaliger fraktionsinterner Befassung mit dem Thema Wasserverlust am Stausee-Oberbecken“ und „im Hinblick auf die Gesundheit der anliegenden Bevölkerung, die Untersuchungen aufmerksam zu begleiten und die Notwendigkeit behördlicher Auflagen seitens des Landratsamtes zu prüfen.“ Dünkel fordert „die sicherste Sanierungsvariante, nicht die günstigste.“ Kollege Norbert Thiel wünscht sich „eine große Offenheit bei der Debatte“.