Edelstahlwanne ist fertig

Hersbrucker Freibad ist nun komplett geöffnet

Das Edelstahlbecken im Hersbrucker Strudelbad wird beheizt. Weil das viel Energie verbraucht, will man nun vorzeitig schließen. | Foto: Archiv/J. Ruppert2018/06/Strudelbad2.jpg

HERSBRUCK – Auf diesen Eröffnungstermin haben viele schon sehnlich gewartet: Das rundum erneuerte beheizte Becken im Hersbrucker Strudelbad ist fertig und lädt die Besucher zum Planschen und Schwimmen ein. Bürgermeister Robert Ilg weihte das Edelstahlbassin in einer kleinen Feier ein.

„Wir haben den Pfusch der Vergangenheit nun korrigiert“, nahm das Stadtoberhaupt kein Blatt vor den Mund. Beim letzten Umbau vor rund 15 Jahren waren die Fliesenarbeiten im beheizten Becken unsachgemäß ausgeführt worden. Dadurch platzten regelmäßig Fliesen ab. Der Sanierungsaufwand wuchs von Jahr zu Jahr. Im wesentlich älteren „kalten“ Pool gab es kaum derartige Probleme.

Der Stadtrat entschloss sich deshalb zu einer dauerhaften Lösung: eine Edelstahlkonstruktion. Die Neuerung kostet rund 800 000 Euro. „Andere Kommunen hätten bei so einer Ausgabe das Becken zugeschüttet und eine Liegefläche daraus gemacht. Wir hängen aber an unserem Strudelbad und haben uns zu der hohen Investition entschieden“, sagte Robert Ilg. „Es ist nun ein anderes Badegefühl und zudem sauber, angenehm und hygienisch.“

Bauhof packte an
An sich hatten die Verantwortlichen gehofft, dass die Edelstahlwanne früher fertig wird. Ein Wintereinbruch im März machte aber das Schweißen unmöglich. Allerdings „stand“ die Baustelle nie. Verzögerungen verursachten manche Normen wie zum Beispiel der Blitzschutz.

Dass es trotzdem noch eine Punktlandung zum versprochenen letzten Termin Mitte Juni gab, dafür hat in erster Linie Hersbrucks Verwaltungschef Karlheinz Wölfel mit seinem großen Engagement gesorgt, lobte Robert Ilg. Als die Zeit dennoch knapp war, packten auch Arbeiter vom städtischen Bauhof zum Beispiel beim Platten verlegen kräftig mit an. Eins-zu-eins wie vorher ist die Edelstahlwanne nicht. Der Einstieg im Süden wurde zweigeteilt. Neben der Treppe führt jetzt eine schräge Ebene in das Becken. Dies erleichtert Menschen mit Handicap den Zugang, vermittele aber zugleich eine Art „Strandfeeling“, so der Rathauschef. Ein Wasserigel und ein Tunnel mit kleinen Springbrunnen sind in dem Bereich neue Attraktionen.

Einen Einschnitt bedeutet hingegen der bautechnisch bedingte Wegfall des Strömungskanals unter der Wasserrutsche. Ob an die Stelle eine Grünanlage hinkommt oder Pflaster, ist noch offen. „Wir sind noch lange nicht am Ende mit den Sanierungen im Strudelbad“, weiß Robert Ilg, weil es noch „Optimierungspotenzial“ gibt. Der Einbau des Edelstahlbeckens soll aber auch ein klares Signal an die Kritiker sein, die eine Schließung der Freizeiteinrichtung prophezeit hatten.

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