HERSBRUCK (gm) – Erfreulich groß war der Andrang zu der Auftaktveranstaltung zum Projekt „Unsere Stadt neu denken“ im Hof des Hirtenmuseums. Es mussten immer wieder neue Sitzgelegenheiten herbeigeschafft werden für die zahlreichen Besucher, die an einer verbesserten Lebensqualität in der Stadt mitwirken möchten. Der Wunsch, das „Miteinander“ neu zu beleben, ist offenbar bei vielen vorhanden.
Drei Punkte waren vom „Runden Tisch“ vorgegeben: Wer sind wir? Was wollen wir? und Was kriegen wir gemeinsam hin? Bald schon wurde klar, dass dem „Miteinander Reden“ auch das „Einander Zuhören“ an die Seite zu stellen ist. Horst Arndt-Henning, Moderator des Abends, erläuterte zu Beginn, wie die Gespräche zu den verschiedenen Themen geführt werden sollten: positiv, konstruktiv, zielorientiert.
Klimaschutz bis Stadtentwicklung
Fünf Themenbereiche waren als Anregung vorgegeben:
1. Klimaschutz und Artenvielfalt. Was können wir tun?
2. Unsere Stadt neu denken. Brauchen wir ein neues Stadtentwicklungskonzept?
3. Wie können wir miteinander ins Gespräch und zu einer offenen Bürgerbeteiligung kommen?
4. Wie können wir eine gute Zukunft für alle lebendig und kreativ gestalten?
5. Und was noch?
Dazu gab jeweils ein Sprecher des Runden Tischs eine kurze Einführung. Danach konnten sich alle Anwesenden vor vorbereiteten Pinnwänden versammeln, miteinander reden und persönliche Vorschläge zu den jeweiligen Themen einbringen. Anschließend wurden die wesentlichen Ergebnisse vorgetragen.
Frei von Vorurteilen
Nach lebhaften Diskussionen waren erstaunlich viele Ideen zu allen Themenbereichen zusammengekommen, wie man die Stadt klimafreundlicher gestalten kann, wie man sich ein besseres Miteinander vorstellt, welche Wünsche und Vorschläge man an den Stadtrat hat und wie ein harmonisches und tolerantes, offenes und von Vorurteilen freies Leben verwirklicht werden könnte.
Jeder konnte auf kleinen Zetteln seine speziellen Wünsche an die Pinnwände heften, darunter folgende:
– Einen öffentlichen Raum zur Begegnung für alle
– bessere Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltung
– Leer stehende Geschäfte und Schaufenster sinnvoll nutzen
– Städtische Grünflächen insektenfreundlich gestalten
– Raum für Trauerfeiern konfessionsloser Mitbürger stellen
Damit das Ganze nicht im Sande verläuft, bildeten sich Arbeitsgruppen, die an der weiteren Verwirklichung der herausgearbeiteten Ideen mitwirken wollen. In kleinen Gruppen wird man sich wieder treffen, um nicht nur miteinander zu reden, sondern nach Wegen zu suchen, wie man die Ideen ganz praktisch umsetzen kann.
Lagerraum und Treffpunkt gesucht
Ein Problem bleibt: Die Initiative braucht einen Raum, in dem sie Materialien lagern und sich gegebenenfalls treffen kann. Anregungen dazu sind sehr willkommen.
Die Initiative wird von der Bundeszentrale für Politische Bildung unter dem Stichwort „Politische Bildung auf neuen Wegen in ländlichen Räumen“ unterstützt. Wer nicht dabei war, aber mitmachen möchte: [email protected] oder Miteinander Reden PF 363 in 91217 Hersbruck.