HERSBRUCK – Mit einer großen Cittaslow-Gala feiern die Hersbrucker Miniköche am 21. Mai das Ende ihrer zweijährigen Ausbildung. Mit rund 80 Kindern aus sechs bayerischen Gruppen bewirten sie an diesem Samstagabend in der Geru-Halle ihre Eltern, Sponsoren und eine illustre Schar an Ehrengästen mit einem von ihnen selbst zubereiteten Vier-Gänge-Menü.
„Leider bekommt die Öffentlichkeit in der Stadt relativ wenig von dieser Gala mit“, sagt Claudia Häffner, die die Hersbrucker Miniköche gemeinsam mit Barbara Sperber in den letzten beiden Jahren betreute. Das liege vor allem daran, dass viele der anderen Gruppen aus Neumarkt, Forchheim, Kelheim, Bayerischer Wald, Rothenburg, Amberg, Ostalbkreis „nicht so breit aufgestellt sind wie wir“ und deshalb gleich nach Ende des Abends wieder nach Hause fahren müssen.
Rundgang durch die Stadt
Um den Hersbruckern „ihre“ kulinarischen Botschafter an deren großem Tag dennoch präsentieren zu können, ist wenigstens ein Rundgang durch die Stadt geplant – sofern es der straffe Terminplan erlaubt. Denn während die Eltern und Geschwister der Miniköche aus ganz Bayern den Nachmittag nutzen, um sich von Schäufelekönig Waldemar Bogner die Sehenswürdigkeiten der Cittaslow zeigen zu lassen, sind die kleinen Küchenmeister vollauf beschäftigt, ihr Abschlussfest vorzubereiten.
Mit Anita Eberhard und Cornelia Heberlein müssen sie die von der Feuerwehr Hersbruck aufgestellten Tischreihen in der Geru-Halle festlich eindecken, mit ihren Lehrmeistern das Galamenü zubereiten und schließlich vier Gänge (Sommersalat mit geräuchertem Bachsaibling, Spargelcremesuppe, Schäufele und Erdbeeren) unter Leitung von Christina Reif auch servieren.
Genau auf solche „Herausforderungen“ haben sich die zehn Mädchen und fünf Jungs der inzwischen sechsten Hersbrucker Miniköche-Gruppe seit Oktober 2014 von ihren Ausbildern Hans-Peter Eberhard („Grüner Baum“, Kühnhofen), Hans Heberlein („Altes Schloss“, Kleedorf), Günter Haberstumpf – aus der „Oberen Mühle“ in Happurg stammender Küchenmeister im Ruhestand – sowie Jungköchin Theresa Glöckner aus Engelthal vorbereiten lassen. Einmal im Monat wurden sie in die Geheimnisse der Gastronomie eingeweiht – neben dem eigentlichen Kochen also auch in das „richtige“ Eindecken oder die Auswahl gesunder, bevorzugt regionaler Zutaten.
Teamleiter Peter Bauer (Gasthof Restaurant Café Bauer, Hersbruck) organisierte daneben viele Auftritte quer durch die Republik. Erstmals präsentierten sich die kulinarischen Botschafter der Cittaslow Hersbruck auch im Ausland – mit einem Schaukochen auf der „Alles für den Gast“ in Salzburg, der tonangebenden Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie in Europa. Dort trafen sie auch renommierte Spitzenköche wie Tim Mälzer oder Stefan Marquardt. „Ein unvergessliches Erlebnis“, sagt Peter Bauer.
Das gilt offenbar auch für den Kochverband aus der Alpenrepublik, dessen Präsident Alois Gasser eigens zur Gala nach Hersbruck anreist und die Liste der Ehrengäste bereichert. Die ist ziemlich prominent besetzt und reicht vom Schirmherrn des Abends, dem Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel, über den Präsidenten des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands, Ulrich Brandl, Landrat Armin Kroder und Bürgermeister Robert Ilg bis zu Robert van Loosen, Marketingleiter des Hauptsponsors Fackelmann, und Swen Heckel, dem Vorsitzenden des IHK-Gremiums Hersbruck.
Vor der Gala steht den Miniköchen am 10. Mai noch die Abschlussprüfung ins Haus. Die dafür nötigen theoretischen Grundkenntnisse in Sachen Lebensmittel brachte ihnen Ernährungswissenschaftlerin Marion Koch von der PsoriSol-Klinik näher. Beim Test müssen die Kinder beispielsweise wissen, welche Hygienevorschriften sie bei der Zubereitung von Fleisch beachten müssen, die Merkmale der Gemüsefamilien kennen oder Servietten falten können.
Bestehen sie die Prüfung – woran keiner der Ausbilder zweifelt – bekommen die Miniköche bei der Gala von Jürgen Mädger ihre IHK-Urkunden überreicht. Ein dickes Lob gibt es für die sehr selbstständigen und zuverlässigen Jungs und Mädchen im Alter zwischen neun und elf Jahren schon jetzt von Claudia Häffner: „Eine super Gruppe; obwohl es manchmal wegen der vielen Extratermine auch ganz schön anstrengend war, haben alle sehr gut durchgehalten.“ Ebenso vorbildlich war das Verhältnis zu den Eltern, die „immer da waren, wenn wir sie gebraucht haben – als Fahrdienst, bei den monatlichen Kochterminen oder bei Auftritten“.