Aktionstag der BI

Für Erhalt der Brücken

Mit einem riesigen Plakat an der Brücke bei Lungsdorf appelliert die Bürgerinitiative der „Eisenbahnbrücken Pegnitztal“ an Politik und Bahn, endlich konkret etwas für die Pegnitztalbrücken zu tun. Foto: K. Möller2015/04/5_2_1_2_20150428_BRUECKE.jpg

LUNGSDORF — „Für den Erhalt der stählernen Eisenbahnbrücken im Pegnitztal und gegen die Landschaftszerstörung.“ Für diese Forderung sammelte die Bürgerinitiative „Eisenbahnbrücken Pegnitztal“ seit 2012 fast 6000 Unterschriften. Am Sonntag übergab Anneliese Urbat die Unterschriftenlisten im Rahmen eines Aktionstages in Lungsdorf an die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Aures aus Kulmbach.

Die Unterschriftensammlung erfolgte online oder auf Listen, die in Geschäften entlang der Pegnitztalstrecke, aber auch in Lauf oder Nürnberg auslagen. An der Grundforderung der Unterschriftenaktion hat ein neuerliches von der Bahn in Auftrag gegebenes Gutachten nichts geändert.

Demnach gibt es für vier der mehr als 100 Jahre alten Stahlbrücken keine Chance mehr für einen sicheren Bahnbetrieb. Fünf Brücken können saniert werden. Das Schicksal der übrigen 14 Brücken soll in diesem Jahr geklärt werden.

Bei der Erneuerung der Brücken will die Initiative mitwirken. Für die Wiederertüchtigung – also den Erhalt – der übrigen 19 Überführungen will man sich weiter einsetzen, wobei die Sicherheit des Bahnbetriebs trotz allem oberste Priorität genieße.

Die Aktion im Auge behalten

Die Listen würden nicht im Schredder landen, meinte Inge Aures in Anspielung an das Schicksal einer anderen Unterschriftenaktion nach der Entgegennahme der Listen. Als Architektin, studierte Denkmalpflegerin und ehemaliges Mitglied des Landesdenkmalrates hatte sie sich bereit erklärt, die Aktion der Bürgerinitiative zu unterstützen. Den Fortgang der Aktion werde sie im Auge behalten und auf Wunsch informieren.

Für Wanderer und Brückenfreunde bot der Aktionstag Informationen rund um die stählernen Pegnitztalbrücken und den Bahnbetrieb. Historiker Robert Giersch beleuchtete bei einer geführten Wanderung die kulturhistorische Bedeutung der Bauwerke. Daneben gab es vor Ort fachkundige Informationen hinsichtlich Konstruktion und Sanierungsmöglichkeiten der Brücken.

Nicht ganz ohne Argwohn werden in Bayreuth die Aktivitäten der Brückeninitiative verfolgt. Günter Finzel von der Stabsstelle für Strukturentwicklung und Verkehr machte als Besucher des Aktionstages den Bayreuther Sorgen Luft. Eine nachhaltige Verbesserung der Bahnanbindung für Bayreuth sei eng mit der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale verbunden. Und diese sehe er durch die Aktionen der Initiative gefährdet.

Nichts gegen Elektrifizierung

Die Elektrifizierung und den Erhalt der Brücken müsse man trennen, so die Bürgerinitiative um Anneliese Urbat. Gegen einen Fahrdraht richte sich der Protest nicht. Zudem schließe der Erhalt der Stahlbrücken eine Elektrifizierung nicht aus. Die Tunnel wären da das größere Problem.

„Streicht die Brücken“ stand auf dem Banner, das am Ende des Aktionstages an der Brücke bei Lungsdorf als Signal an Bahn und Politik aufgestellt wurde. Hintergrund: Die Brückenfreunde werden den Eindruck nicht los, die Bahn würde die Brücken nicht pflegen, um sie optisch und auch technisch marode aussehen zu lassen.

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