Petition sucht Unterstützer

Gestiegene Preise bedrohen die Krankenhäuser

Nicht nur die gestiegenen Energiekosten, sondern auch die hohen Lebensmittelkosten machen sich in Krankenhäusern bemerkbar. | Foto: OscarStock/stock.adobe.com2022/09/AdobeStock_186465584-scaled.jpeg

AMBERG-SULZBACH – Strom, Materialien, Lebensmittel: Die gestiegenen Preise stellen Krankenhäuser vor große Probleme. Damit die Versorgung nicht zusammenbricht, soll nun eine Petition an den Bundestag gerichtet werden.

Um 16,6 Prozent sind im August die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, die Energiepreise haben sich um 35,6 Prozent verteuert. Laut Statistischem Bundesamt lag die Inflationsrate zuletzt bei 7,9 Prozent. Und das spüren auch die Krankenhäuser.

Der Preisauftrieb macht nicht nur privaten Verbrauchern zu schaffen, sondern schlägt sich in „besorgniserregender und existenzbedrohender Weise auch in unseren Krankenhäusern nieder“, erklärt Amberg-Sulzbachs Landrat Richard Reisinger. Das macht sich vor allem im St. Anna Krankenhaus in Sulzbach-Rosenberg und in der St. Johannes Klinik in Auerbach bemerkbar.

Zusammen mit dem Vorstand des Kommunalunternehmens Krankenhäuser des Landkreises Amberg-Sulzbach, Roland Ganzmann, appelliert Reisinger an die Bürger, die Kampagne „Alarmstufe Rot: Krankenhäuser in Gefahr“ der Deutschen Krankenhausgesellschaft „zu unterstützen, um die Souveränität unserer Krankenhäuser und die regionale Gesundheitsversorgung zu erhalten“.

50.000 Unterschriften braucht es

Dafür hat Reisinger eigens seinen Urlaub unterbrochen. „Es ist jetzt ganz wichtig, dass die Online-Petition gelingt und der Aufruf den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags erreicht“, betont der Landkreischef. Dafür zähle jede Stimme, denn erst ab 50 000 Unterzeichnern berät der Ausschuss die Eingabe und setzt sich mit den Folgen der Teuerungsrate für die Krankenhäuser auseinander. Stand heute, Freitag, 16. September, sind rund 36.000 der notwendigen 50.000 Stimmen erreicht.

Kosten nicht mehr stemmbar

Sowohl im St. Anna Krankenhaus in Sulzbach-Rosenberg als auch in der St. Johannes Klinik in Auerbach liefen die Kosten für Nahrungsmittel, Energie- und Materialeinkauf davon und seien nicht mehr zu stemmen, so Vorstand Roland Ganzmann. Er fordert noch in diesem Jahr zumindest einen Inflationsausgleich. „Die Kliniken bleiben durch die Bundesvorgaben, die ein gedeckeltes Budget vorsehen und eine Preisanpassung verbieten, auf den immensen Kosten sitzen“, sagt er.

„Die Krankenhausversorgung gehört zur Daseinsvorsorge, sie ist ein wichtiger Teil der sozialen Infrastruktur, die funktionieren muss. Man kann da nicht einfach tatenlos zusehen, dass Kliniken in großer Zahl vom Netz gehen müssen“, so Ganzmann. 

Info

Die Online-Petition der Deutschen Krankenhausgesellschaft ist unter www.openpetition.de/petition/online/alarmstufe-rot-krankenhaeuser-in-gefahr zu erreichen.

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren