FEUCHT – Raquel Elgers Schilderung ihrer Erlebnisse in Feucht hat hohe Wellen geschlagen. Wie berichtet, hatte die junge Frau sich mit Baby und Hund ausgesperrt und dann beim Bäcker und in einer Bank um Hilfe gebeten, weil sie kein Handy dabei hatte. Die Hilfe, die man ihr bot, war aus ihrer Sicht unzureichend. Die Mitarbeiter in Bäckerei und Bank beteuern allerdings, alles ihnen mögliche getan zu haben.
Dass seit Tagen nun Front gemacht wird gegen die örtliche Bäckerei und die Bank, ist jedenfalls nicht in Raquel Elgers Sinne. Jetzt auf die Unternehmen einzudreschen und Aufrufe zum Boykott in den sozialen Netzwerken zu starten, bringe niemanden weiter, sagt sie. Im Nachhinein kann sie den Mitarbeitern in Bank und Bäckerei auch nicht böse sein.
Sohn bekommt ein Sparbuch
Im Gegenteil: Sie wird zusammen mit ihrem Mann weiter bei ihrer Bäckerei einkaufen. Und ihrer Bank bleibt sie als Kundin nicht nur treu, sie wird für ihr zwei Monate altes Söhnchen Alfonso auch ein Sparbuch anlegen. Zwischenzeitlich gab es auch ein aus Sicht aller Beteiligten fruchtbares Gespräch mit den Verantwortlichen im Kreditinstitut.
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Geholfen hatte Raquel Elger in der vergangenen Woche die Feuchter Feuerwehr, nachdem sie auf der Wache ihre Notlage geschildert hatte. Binnen Sekunden brachten die Feuerwehrleute die Wohnungstüre auf. Hierzu gibt es in sozialen Netzwerken Kommentare, dass die Feuerwehr doch kein kostenloser Ersatz für den Schlüsseldienst sei. Darauf erwidert Raquel Elgers Mann Daniel auf Facebook: „Es gab eine konkrete Notsituation, und auf diese hat die Feuerwehr toll und empathisch reagiert.“