Feucht wartet auf innovativen Holzbau

Holz auf Eis?

So könnte der geplante Komplex in der Feuchter Sternstraße aussehen. | Foto: Bayerische Staatsforsten2020/03/Feucht-Innovativer-Holzbau-Sternstrasse_Innenhofperspektive-scaled.jpg

FEUCHT – Zweieinhalb Jahre nach seiner Ankündigung geht das Pilotprojekt Innovativer Holzbau in Feucht in die zweite Runde. An der Sternstraße entstehen bezahlbare Wohnungen für bis zu 140 Personen.

Nachhaltig, langlebig, gemütlich: Holz ist ein beliebter Werkstoff. Beim Bau von Einfamilienhäusern wird er bereits häufig verwendet. Auch die Gemeinden lassen den Betonmischer bei ihren Bauprojekten gern ruhen und geben Häusern aus Holz den Vorzug. Zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) hat der Markt Feucht so zuletzt die Kindertagesstätte Lieblingsplatz in der Sternstraße verwirklicht.

„Innovativer Holzbau“

Als Teil eines der fünf bayerischen Pilotprojekte „Innovativer Holzbau“ ist außerdem geplant, in deren unmittelbarer Nachbarschaft mehrgeschossige Wohnhäuser für bis zu 140 Personen zu errichten – ebenfalls komplett aus Holz und mit erschwinglichen Mieten. Die BaySF, die Eigentümer des Grundstücks sind, hoffen durch Nachahmer einen neuen Markt erschließen zu können.

Doch das Projekt, das im August 2017 zeitgleich mit dem Kita-Bau öffentlich bekannt gemacht wurde, liegt vorerst auf Eis. Das zumindest hätten die BaySF dem Marktgemeinderat vor einigen Wochen mitgeteilt, sagt Lothar Trapp von der Feuchter SPD. Es sei aus verschiedenen Gründen nicht genügend Geld da, hieß es, um das Bauvorhaben wie geplant umzusetzen, bestätigt Bürgermeister Konrad Rupprecht. Bei Anfrage des Boten rudern die Grundstückeigentümer jedoch zurück.

„Wir möchten das Projekt so schnell wie möglich vorantreiben“, sagt Pressesprecher Konrad Prielmeier über das seit 2016 in Planung befindliche Bauvorhaben. „Zurzeit läuft das Baugenehmigungsverfahren am Landratsamt Nürnberger Land. Unser Ziel ist es, nach Vorliegen der Baugenehmigung die weitere Ausführungsplanung zu veranlassen“, erklärte er.

Elf Millionen Euro

Das Gerücht, die BaySF hätten überlegt, die Sache ganz fallen zu lassen, wies Prielmeier zurück. Es sei ihnen ein großes Anliegen zu zeigen, dass in Bayern der mehrgeschossige Wohnungsbau in Holzbauweise umgesetzt werden kann. „Wir werden die konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeinde Feucht fortsetzen und das Projekt ‚Innovativer Holzbau‘ auf jeden Fall weiterführen“, versichert der Pressesprecher.

Für die Realisierung des Projektes sei aktuell von einer Größenordnung von rund elf Millionen Euro auszugehen. Investoren von außen möchten die BaySF dazu nicht hinzuziehen. Wann die Ausschreibung und schließlich der Bau der Häuser beginnen kann, hänge davon ab, wann die Baugenehmigung erteilt werde, erklärt Prielmeier weiter. Diese liegt zur Zeit beim Landratsamt. Feuchts Bauamtsleiter Andreas Brandmann geht davon aus, demnächst von dort grünes Licht zu bekommen.

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