Polizisten sind als nüchterne Zeitgenossen bekannt. Das schlägt sich oft auch in den Einsatzberichten nieder, die häufig in recht kompliziertem Polizeijargon verfasst sind. Dass es bei Einsätzen, bei denen zum Glück nur wenig passiert ist, auch anders geht, zeigt nun die Polizei Erlangen-Land, wo einer der Beamten den Poeten in sich entdeckt hat. Deshalb veröffentlichen wir diese ungewöhnliche Meldung der Polizei Erlangen-Land aus dem heutigen Pressebericht im Ganzen:
Hund auf Abwegen
In einem Heroldsberger Ortsteil kam es am Abend des 18.11.2020 zu einer besonderen Begegnung. Ein zweieinhalbjähriger Boxer-Mischling ahnte wohl, dass seine Besitzer vergessen hatten, die Haustüre, wie sonst üblich, abzusperren.
Er öffnete diese über die Klinke und begab sich unbemerkt auf einen Spaziergang durch die Ortschaft. Als er hierbei eine 18-Jährige und einen 23-Jährigen erblickte, die selbst am Spazierengehen waren, rannte er voller Freude auf die beiden zu.
Unzureichende Selbstwahrnehmung
Der unzureichenden Selbstwahrnehmung des Hundes mag es geschuldet sein, dass er nicht merkte, wie bedrohlich er aufgrund seiner Größe und Statur beim Anstürmen im Halbdunkel auf die jungen Menschen wirkte.
Deshalb sprangen diese über den nächstbesten Zaun und brachten sich dort in einem Garten in Sicherheit.
Der weiter streunende Hund konnte kurz danach durch die Streife angetroffen werden, die bei der Erscheinung des Tieres selbst überlegen musste, wie sie ihr entgegen treten könnten.
Freundlicher Zeitgenosse
Da das Tier auf die befahrene Straße lief, konnten die Beamten nicht auf den angeforderten Hundeführer aus Nürnberg warten und mussten handeln. Glücklicherweise stellte sich der massive Hund, nach deutlicher Ansprache, als freundlicher und Nähe bedürftiger Zeitgenosse heraus, der dann nach kurzem auch den, bereits suchenden Haltern übergeben werden konnte.
Zu Schaden kam bei diesem kleinen Ausflug niemand und die Besitzer gaben an, jetzt wieder regelmäßig abzusperren.