Kreisfachberatung am Landratsamt

Drei Tipps: So wird der Garten zum Paradies

Wer in seinem Garten ein paar Kleinigkeiten beherzigt, kann damit dem Rückgang von Insekten, Vögeln und Säugetieren entgegenwirken. | Foto: LRA2022/04/LRA_Garten.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Die Natur hat mit einem drastischen Rückgang von Insekten, heimischen Vögeln und Säugetieren zu kämpfen, das Resultat von immer weniger Nahrungsangeboten und Lebensräumen. Die Kreisfachberatung Gartenbau und Landespflege am Landratsamt Nürnberger Land gibt deshalb Tipps, was man im eigenen Garten dagegen tun kann.

Viele wählen ihre Pflanzen inzwischen nicht mehr nur nach optischen Gesichtspunkten aus, sondern achten darauf, dass sie Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten Nahrung bieten. Gefüllte Blüten erfreuen zwar das Auge, bieten Insekten aber keine Nahrungsgrundlage. Doch was kann abseits einer im Bestfall heimischen Pflanzenauswahl, die über das ganze Jahr die Fauna begeistert, noch getan werden, um der Natur Rückzugsraum im Siedlungsbereich zu bieten? Die Kreisfachberatung hat drei konkrete Ratschläge.

1. Rasen wachsen lassen

Muss es ein kurz geschorener Zierrasen sein? Natürlich braucht man im Garten Rasenflächen zum Sitzen, Spielen und Toben, aber je länger das Gras und die Wiesenblumen sein dürfen, desto besser. Speziell bei größeren Flächen kann durch ein verändertes Mähverhalten mit geringem Aufwand schnell viel erreicht werden. Es hilft der Natur schon, den Rasen nicht zu kurz zu halten, so dass Gänseblümchen und Wiesenklee wachsen können.

Aber wer wirklich neuen Lebensraum schaffen will, sollte Teile des Rasens gar nicht mähen und Blühinseln stehen lassen. Für die Insektenwelt entsteht einerseits ein Rückzugsraum in der bodennahen Streuschicht, andererseits ein Blütenangebot mit Pollen und Nektar. Und es kann sehr spannend sein, zu sehen, welche Wiesenblumen und -kräuter von Margerite bis Salbei ihren Weg in den Garten finden.

2. Plätzchen für Bienen

Wichtig für die Bestäubung vieler Pflanzen sind die heimischen Wildbienen. Die meisten Arten nisten in offenen Sand- und Lehmflächen, Nischen von Trockenmauern oder Totholz. Wer also die gefährdeten Wildbienen in seinem Garten ansiedeln und beheimaten möchte, kann offene Sandflächen schaffen und einen Bereich mit Totholz anlegen – am besten in der Nähe einer Blühinsel, denn Wildbienen fliegen von Nist- zu Nahrungsplatz maximal 400 Meter. Wer beides in unmittelbarer Nähe zueinander zur Verfügung stellt, schafft Lebensraum. Auch Lesesteinhaufen und Trockenmauern bieten Rückzugsmöglichkeiten und Winterquartier für Insekten und kleine Amphibien.

Insekten brauchen Wasser. Dazu genügt oft schon eine kleine Wasserstelle als Tränke, und sei es nur ein Blumenuntersetzer mit Kieselsteinen, über die sich die Insekten der Oberfläche nähern können. Besser ist ein größerer Teich mit natürlichen Uferzonen, wo sich eine beeindruckende Welt von Libellen, Wasserläufern und Amphibien beobachten lässt.

3. Flächen nutzen

Erstaunlich viele Flächen lassen sich zum Naturraum entwickeln, beispielsweise begrünte Flachdächer – im kleinen Maßstab kommen schon Müllhäuschen mit Flachdach infrage – oder Fassaden, an denen Kletterpflanzen an Rankhilfen wachsen dürfen. Kletternde Pflanzen wie Geißblatt und Kletterhortensie bieten häufig geschützte Nistmöglichkeiten für Singvögel und werten jede Fassade durch ihren Blütenreichtum auf. Gärten jeder Größe eignen sich dafür, als kleine Biotope Lebensräume zu verbinden und so statt einer Grenze einen für die Tierwelt bewohnbaren Übergang von der freien Landschaft in den Siedlungsbereich herzustellen.

Die Kreisfachberatung Gartenbau und Landespflege am Landratsamt (Tel. 09123/950 6531, Mail: [email protected]) gibt weitere Tipps.

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