Junge Altenfurterin im Himalaya

„Kein fließend Wasser“

Felix, Tashi und Lena bei einem Besuch des Tsemoklosters über der Stadt Leh. | Foto: privat2018/10/Altenfurt-Nitsche-Himalaya.jpg

Diesmal berichtet Lena Nitsche von ihren ersten Tagen im Himalaya, der Arbeit an einer Trockentoilette und wie ihre anfängliche Skepsis zu weichen beginnt.

Fünf Tage vor Abflug kam der unerwartete Anruf, dass meine Partnerorganisation mich nicht bei sich aufnehmen kann. Glücklicherweise handelte Ecoselva, meine Organisation hier in Deutschland, sehr schnell und fand einen anderen Projektplatz in Leh bei der Ladakh Environment and Health Organisation, kurz LEHO. Anstatt als Lehrerin würde ich nun also im Ökotourismus und der nachhaltigen Landwirtschaft arbeiten.

Mit gemischten Gefühlen ging es Ende August also für ein Eingewöhnungsseminar nach Delhi und eine Woche später in den Himalaja. Militärpräsenz und Stacheldraht an dem sehr kleinen Flughafen wirkten anfangs sehr einschüchternd auf mich. Doch wie sich bald herausstellen sollte, sind die Soldaten alle unglaublich nett.

Und das trifft auch auf alle anderen Menschen zu, die mir bisher begegnet sind. Der 45-minütige Fußweg in die Stadt stellt überhaupt kein Problem dar. Sobald ein Auto an einem vorbeifährt, hält dieses entweder von selbst an oder man winkt ihm kurz zu, sodass es stehen bleibt und einen so weit wie möglich mitnimmt.

Woran sich mein Mitfreiwilliger Felix und ich zu Beginn gewöhnen mussten, war die Wasserknappheit. In unserer Unterkunft ist kein fließend Wasser vorhanden, sodass das frisch renovierte Badezimmer in unseren gemütlichen Doppelzimmern nicht wirklich genutzt werden kann. Als Toilette dient ein Trockenklo außerhalb des Hauses und zum Duschen muss Wasser von einem Behälter draußen im Hof geholt werden.

Die Toilette lackiert

Die ersten Tage in Leh hatten wir Zeit anzukommen, uns zu akklimatisieren und uns der Bürokratie zu stellen. Ab der zweiten Woche begann langsam der Arbeitsalltag. An einer Schule im Nachbarort arbeiteten wir am Geländer einer Trockentoilette. Wir befreiten es von Rost und lackierten es in mehreren Schichten.

In der dritten Woche fuhr ich mit meinem Chef an die Islamia Public School (IPS), um dort nach einer möglichen Arbeit für mich zu fragen. Nach einem kurzen Gespräch mit der Direktorin und einem Rundgang über das Gelände war es nun meine Aufgabe, Argumente und Arbeitsmöglichkeiten zu finden, die die Schulleitung dazu bringen sollten, mich dort einzustellen.

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Skepsis lässt nach

Zwei Tage später eröffnete sie mir, mich als Sportlehrerin für die Kindergartenkinder sowie die Schüler der ersten bis fünften Klasse einsetzen zu können. Sie wusste natürlich nicht, dass das meine absolute Traumaufgabe für ein Freiwilligenjahr war und so verlor meine noch immer bestehende Skepsis langsam aber sicher an Stärke.

Ausführlich berichtet Lena Nitsche über ihren Aufenthalt in einem Blog im Internet unter https://lena-in-leh.jimdofree.com.

LENA NITSCHE

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