ALTDORF – In einem offenen Brief an Innenministerin Nancy Faeser und Außenministerin Annalena Baerbock kritisiert die Altdorfer Seebrücke die Situation der Menschen an der polnisch-weißrussischen Grenze. Auch andere Gruppen beteiligen sich.
Die Seebrücke Altdorf hat in einem offenen Brief an Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock dazu aufgefordert, der „unhaltbaren Situation an der polnisch-belarussischen Grenze ein Ende zu setzen.“ Seit Anfang November des vergangenen Jahres säßen dort einige tausend Menschen bei bitterer Kälte im Grenzgebiet fest, Hilfsorganisationen würde der Zugang zu den Menschen verwehrt und unter den Geflüchteten seien auch etliche Frauen und Kinder.
Unmenschliche Situation
Weiter heißt es im von der Seebrücke veröffentlichten Schreiben: „Die Menschen sind aus Krisengebieten von Lukaschenko an die polnische Grenze gekarrt worden, werden mit Stacheldraht, Grenzschutz und Militär – inzwischen unterstützt durch Frontex – an der polnischen Grenze aufgehalten, ihren Weg in die Europäische Union fortzusetzen, und sitzen seit Wochen deshalb im Grenzgebiet fest, eingekesselt und nicht versorgt. Diese Menschen haben ein Recht auf Asyl. Anstatt diese unmenschliche Situation zu beenden und die traumatisierten Menschen endlich in eine sichere Umgebung zu bringen, machen sich alle Staaten, die durch ihr Nichtstun diesem unwürdigen, skandalösen und beschämenden Schauspiel tatenlos zusehen, mitschuldig.“
Altdorf als „sicherer Hafen“
Für die Seebrücke handelt es sich hier um einen eindeutigen Verstoß gegen das Menschenrecht auf Asyl. Deutschlandweit gibt es inzwischen 294 Städte, die sich zum „Sicheren Hafen“ erklärt haben. Seit April des vergangenen Jahres gehört auch Altdorf dazu.
Diese Städte fordern von der Bundesregierung eine humanere und mehr an den Menschenrechten orientierte Fluchtpolitik. Die Seebrücke Altdorf bittet die beiden Ministerinnen, sich hier für eine schnelle und unbürokratische Lösung einzusetzen und den Notleidenden Asyl zu gewähren. db
Info
Neben der Altdorfer haben die Gruppen aus München, Regensburg, Nürnberg, Erlangen, Bamberg, Würzburg, Passau, Weissenburg, Fürth und Ismaning den Brief unterzeichnet.