Studieren und wenn ja, was ?

Überrascht waren die Elft- und Zwölftklässler, dass der Informationsvortrag über den Studiengang International Business auf Englisch gehalten wurde. Die Fragen durften aber auf Deutsch gestellt werden. Foto: Spandler2012/05/studieninfotag_New_1336571702.jpg

ALTDORF – Zum dritten Mal waren am Leibniz-Gymnasium die künftigen Studierenden zu einem Informationstag besonderer Güte eingeladen: Die Elft- und Zwölftklässler konnten sich aus erster Hand informieren, was man wo und wie am besten studiert. Tipps und Fakten erhielten die Gymnasiasten von Uni- und Hochschulprofessoren, von Mitarbeitern diverser Studienberatungen und von aktuell Studierenden – die vielleicht interessanteste Art der Informationsübermittlung. Organisiert wurde dieser Nachmittag nicht nur von Karin Hellmich als Beratungslehrerin, sondern wie schon in den beiden vorausgegangenen Jahren vom Elternbeirat, insbesondere von Professor Herbert Fischer, selbst Wirtschaftsdozent in Deggendorf.

Ein straff organisierter Zeitplan machte es möglich, dass die Schüler und Schülerinnen der elften Klassen, für die diese Veranstaltung verpflichtend war, sich mehrere Vorträge und Fragestunden zu Gemüte führten und ihren Horizont inpunkto Studieninhalte und -voraussetzungen erweiterten. Ebenfalls zugänglich war die Veranstaltung für die zwölften Klassen, allerdings auf freiwilliger Basis, schließlich steigen die schon morgen ins Abitur ein, und die Studien- bzw. Berufswahl sollte für sie zum jetzigen Zeitpunkt schon sehr fortgeschritten sein.

Noch mehr aktuelle und praxisnahe Infos gab es auf Grund der gegenüber dem Vorjahr etwas größeren Referentenriege, darunter vier Hochschulprofessoren (Nürnberg, Amberg/Weiden), vier Universitätsprofessoren (Erlangen-Nürnberg, Bamberg) sowie Referenten der Zentralen Studienberatungen von Nürnberg, Erlangen, Bayreuth, Bamberg und Regensburg und nicht zuletzt acht studentische Vertreter der betreffenden Ausbildungseinrichtungen, die aus ihrer Sicht die Inhalte ergänzten.

Vor allem neue und noch wenig bekannte Studiengänge und Berufsbilder wurden in den Vorträgen vorgestellt. Die Dozenten bemühten sich lebhaft, in der Kürze der Zeit ein aussagekräftiges Bild ihres Faches zu vermitteln und ließen sich auch auf Fragerunden am Ende der Ausführungen ein. Im Mittelpunkt standen zweifelsohne innovative wirtschaftlich orientierte Studien mit vielfältigen Schwerpunkten wie neue Medien, Gesundheitsmanagement und naturwissenschaftlichen Ausrichtungen, aber auch klassische akademische Fächer wie Medizin, Physik, Psychologie oder soziale Richtungen und Lehramtsberufe.

Vielen der Vortragenden war ihre Begeisterung für das eigene Fach anzumerken, was sich in einer hingebungsvollen und sehr lebendigen Darstellungsweise zeigte, wie etwa bei Prof. Dr. Hans-Georg Hopf von der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg, der über innovative Ingenieurstudiengänge am Beispiel von Media Engineering aufklärte und wie seine Kollegin Prof. Dr. Birgit Eitel, ebenfalls an der Ohm-Hochschule, den Zuhörerinnen und Zuhörern ein Auslandssemester sehr ans Herz legte. Eitel hielt den Vortrag, in dem sie die Fächer International Business & International Business and Technology präsentierte, auf Englisch. Den Fragen der jungen Leute im Anschluss stellte sie sich allerdings auf Deutsch. Die wollten dann wissen, wo man weitere Informationen zum Studiengang erhält, wie es um die Studienzugangsberechtigung steht, wie man am besten ins Ausland kommt und selbstverständlich, wie hoch die Studiengebühren sind. Auf die unverbindliche Frage, wer sich denn für ihr Fach interessieren würde, gab es immerhin einige, wenn auch zaghafte Meldungen. Veranstaltungen wie diese kommen bei den Oberstufenschülern gut an. Nathalie (16) und Jan (17) haben sich über International Business and Engineering informiert und sind in ihrer Meinungsbildung zum Thema „Studieren und wenn ja, was?“ dadurch ein Stückchen näher gekommen. Beide wollen auf jeden Fall eine Hochschule besuchen, Jan möglichst eine duale Ausbildung. Dass der Vortrag von Prof. Eitel auf Englisch war, hat beide erstaunt, doch fanden sie das Referat gut verständlich und informativ. Dass der Elftklässler den vorgestellten Studiengang tatsächlich wählen könnte, kann er sich nach dieser Detail-Information jedoch weniger vorstellen als vorher, weil sich herausgestellt hat, dass bei der Studienplatzvergabe und in den ersten beiden Semestern das Fach Mathematik eine große Rolle spielt, was ihm leider weniger liege. Doch auch negative Erkenntnisse wie diese bringen einen bei der Entscheidung für oder gegen ein Fach weiter. GISA SPANDLER

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