ALTDORF – Die Altdorfer bekommen ein Bürgerbüro. Wenn alles nach Plan und ganz schnell geht, kann die neue Einrichtung in den Räumen der umgezogenen Stadtbücherei in der Röderstraße bereits Ende April kommenden Jahres öffnen. Dazu sind umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten notwendig. Mit der Planung hat die Stadt den Schwarzenbrucker Architekten Roy von Bychelberg beauftragt.
Dass der alte Trakt des Rathausgebäudes in der Röderstraße dringend saniert werden muss, war in der Stadt schon lange bekannt. Eine genauere Untersuchung der Bausubstanz nach Auszug der Bücherei brachte nun an den Tag, was alles angepackt werden muss – nicht nur im Erdgeschoss, wo die Bibliothek untergebracht war, sondern auch in den darüber liegenden Stockwerken, in denen Teile der Stadtverwaltung arbeiten.
550 000 Euro Kosten
Der Serverraum mit dem digitalen Archiv der Stadt wird ins Dachgeschoss umziehen, WCs werden erneuert, ebenso Bodenbeläge und Decken, „damit das ganze heller und freundlicher wird“, betont von Bychelberg. Rund 500 000 Euro kostet die Sanierung des Rathauses Röderstraße, weitere 50 000 Euro an Nebenkosten fallen an für Architektenhonorar, Statik und Brandschutz.
Das Bürgerbüro soll künftig in Altdorf verschiedene städtische Dienstleistungen an einem Ort bündeln. Wie in Feucht, wo man seit Jahren mit einem solchen Service-Büro gute Erfahrungen macht. Hier erhalten die Feuchter und Moosbacher Aufenthalts- und Meldebescheinigungen und Auskünfte aus dem Melderegister.
Sie können unter anderem gelbe Säcke abholen und Karten für Kulturveranstaltungen. Außerdem können sie im Bürgerbüro Ausweise und Pässe beantragen und erhalten Wahlscheine und Briefwahlunterlagen.
Bauanträge weiterhin im Bauamt
Bauvoranfragen und Bauanträge allerdings werden in Feucht, wie in allen Kommunen, die Bürgerbüros eröffnet haben, weiterhin im Bauamt bearbeitet. Das ist der Komplexität des Baurechts geschuldet. So wird man das künftig auch in Altdorf handhaben.
Als Architekt von Bychelberg seine Pläne im Altdorfer Bauausschuss vorstellte, gab es dafür überwiegend Zustimmung, allein Dr. Bernd Eckstein (CSU) bemängelte, dass der Schnitt der Räume im Rathauserdgeschoss nicht großzügig genug sei. Außerdem zeigte sich Eckstein überrascht von den Kosten.
Verbesserung für die Bürger
Thomas Dietz (FW/UNA) dagegen sieht bei einer Realisierung von Bychelbergs Plänen eine deutliche Verbesserung für die Bürger wie für die Mitarbeiter der Stadt. Ebenso Ursula Weser (SPD), die für ihre Fraktion im Bauausschuss Zustimmung signalisierte. Einig war man sich dann im Ausschuss über alle Fraktionsgrenzen hinweg, dass bei einer Sanierung des Gebäudes auch eine Klimatisierung aller Räume eingeplant werden sollte.
Die hatte von Bychelberg bislang nicht geplant, nimmt sie nach der Anregung aus dem Bauausschuss aber in seine weitere Planung auf. Im neuen Trakt des Rathauses Röderstraße hatte der planende Architekt seinerzeit auf eine Klimaanlage verzichtet – mit der Folge, dass sich einige Räume zeitweise extrem aufheizen.
Bauamtsleiter Bernhard Dotzer berichtet, dass er in seinem Büro an heißen Sommertagen nur noch arbeiten kann, wenn er eine mobile Klimaanlage in Betrieb nimmt, die er von zuhause mitbringt.
Ambitionierter Zeitplan
Der Zeitplan ist nun sehr ambitioniert. Allerdings ist der Schwarzenbrucker Architekt zuversichtlich, bis Ende April kommenden Jahres das Bürgerbüro öffnen zu können. Die Verwaltung steht auch unter Zeitdruck, weil die Mitarbeiter dringend neue Arbeitsplätze brauchen.