Unterschriftenaktion ab Samstag

Bürgerbegehren „Ja zum Wald“ hat begonnen

Bringen das Bürgerbegehren „Ja zum Wald“ auf den Weg (v.l.) Sophie Wurm, Inge Jabs, Hannes Schönfelder, Sebastian Haas und Rita Bogner2015/04/Feucht_Moser_Bruecke_Buergerbehren_Plakat.jpg

FEUCHT – Das Aktionsbündnis „Ja zum Wald“, in dem sich der Bund Naturschutz, die LBV-Regionalgruppe, Die Grünen und die SPD Feucht zusammengeschlossen haben, ist sich in der Forderung einig, das Bebauungsplanverfahren für das Gewerbegebiet Moser Brücke endlich ad acta zu legen, um den Wald zu retten. Weil man aber die Mehrheit im Marktrat bisher nicht davon überzeugen konnte sucht man den Schulterschluss mit der Bevölkerung und startet am heutigen Samstag das Bürgerbegehren „Ja zum Wald“.

Sophie Wurm und Sebastian Haas (BN), Inge Jabs und Hannes Schönfelder (SPD) sowie Rita Bogner (Grüne) zeigten sich im Gespräch mit unserer Redaktion davon überzeugt, dass man innerhalb kürzester Zeit die notwendigen rund 1000 Unterschriften zusammenbekommt, die notwendig sind, um gemäß Artikel 18 a der Bayerischen Gemeindeordnung die Durchführung eines Bürgerentscheids zu beantragen.

„Sind Sie dafür, dass

a) das Verfahren zur Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 60 „Moser Brücke“ eingestellt wird,

b) der Markt Feucht seine Planungshoheit für das Gebiet des Bebauungsplans Nr. 60 „Moser Brücke“ nicht an den Zweckverband Gewerbepark Nürnberg-Feucht-Wendelstein (GNF) abgibt.“

Für die Initiatoren liegt die Begründung auf der Hand. „Wir initiieren dieses Bürgerbegehren, damit die Feuchter Bürgerinnen und Bürger über das Schicksal des Waldes an der Moser Brücke entscheiden können.“

Die Argumente beider Seiten, der Befürworter und der Gegner, sind durch die umfangreichen Diskussionen in den Gremien und in Leserbriefen in den letzten Wochen hinreichend bekannt. Das Aktionsbündnis formuliert es in der Begründung so: „Der Markt Feucht beabsichtigt, auf dem mit Wald bewachsenen Gebiet Moser Brücke ca. 15 Hektar Bannwald zu vernichten, um darauf die Ansiedlung von Gewerbebetrieben zu ermöglichen. Damit wird ein weiterer massiver Eingriff in den Bannwald vorgenommen. Dafür besteht keine Notwendigkeit. Eine Nachfrage Feuchter Betriebe nach neuen Gewerbeflächen ist bisher nicht bekannt geworden. Ausgewiesene Gewerbeflächen sind in direkter Nähe des Marktes Feucht in ausreichender Größe vorhanden.

Bannwald, der für die Feuchter Bevölkerung wegen seiner Bedeutung für das Klima und als Grüngürtel gegenüber dem Ballungsgebiet wichtig ist, darf nicht für einen Bedarf an Gewerbeflächen in der Region vernichtet werden.

Es darf keinen Bebauungsplan Moser Brücke geben.

Ausgleichsflächen an anderen Orten dienen nicht der Feuchter Bevölkerung, denn Feucht soll weiterhin der Markt im Grünen bleiben. Deshalb muss auf den Bebauungsplan Nr. 60 „Moser Brücke“ verzichtet werden.

Zur Sicherung des Bannwaldes ist es auch erforderlich, die drei sogenannten Bannwaldinseln im ehemals militärisch genutzten Gebiet der sog. Muna im Flächennutzungsplan als Waldflächen auszuweisen.

Es besteht Gefahr, dass der Markt Feucht sein Ziel, Gewerbebetriebe auf dem Gebiet Moser Brücke anzusiedeln, durch Einschaltung des Zweckverbandes Gewerbepark Nürnberg-Feucht-Wendelstein (GNF) erreichen will.

Deshalb muss ihm ein solches Vorgehen untersagt werden.“ Als Vertreter gemäß Art. 18a Abs. 4 BayGO werden benannt: 1. Sophie Wurm, Stellvertreter: Sebastian Haas. 2. Rita Bogner, Stellvertreter: Hermann Hagel. 3. Petra Fischer, Stellvertreter Hannes Schönfelder.

Mit der Unterschrift werden die Vertreter ermächtigt, zur Begründung der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens Änderungen vorzunehmen, soweit diese nicht den Kern des Antrages berühren, sowie das Bürgerbegehren bis zum Beginn der Versendung der Abstimmungsbenachrichtigungen gemeinschaftlich zurückzunehmen.

Vorsorglich wird auch darauf hingewiesen, „dass die Unterschrift weiterhin für die verbleibenden Teile gilt, sollten Teile des Begehrens unzulässig sein oder sich erledigen.“

Das Bürgerbegehren startet offiziell heute um 9 Uhr mit einem Infostand am Sparkassenplatz. Seitens des Aktionsbündnisses wird man die Feuchter Bevölkerung auch direkt ansprechen.

Die Bevölkerung sei angesichts der aktuellen Waldrodungen für die Trasse der Statsstraße zwischen Feucht und Altdorf sowie an der A 6 „extrem sensibilisiert“ (Rita Bogner). Durch diese Rodungen sei vielen bewusst geworden, dass der Bannwald aktiv gefährdet sei. „Und den brauchen wir langfristig“, betonte Rita Bogner.

Sowohl sie als auch Inge Jabs und Hannes Schönfelder bekräftigen zudem, dass die Argumente für ein Gewerbegebiet, das langfristig für Feuchter Gewerbetreibende gedacht war durch die Entwicklung vom Tisch sind.

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren