Chaos an der Anschlussstelle Schnaittach

A9 bis Sonntagnacht gesperrt

Der Kran, der Samstagabend auf der A9 aufgebaut wurde, um die Stahlbrücke auszuheben, ist der einzige 800-Tonnenkran in Bayern. | Foto: Udo Schuster2021/07/Bruckenbau-a9-030721-Foto-Schuster.jpg

A9/SCHNAITTACH – Eigentlich sollte das Ausheben der Bogenbrücke bei Schnaittach Samstagnacht über die Bühne gehen, doch daraus wurde nichts. Wie in der PZ angekündigt, war die A9 in der Nacht vom Samstag auf Sonntag in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. In Richtung Nürnberg blieb die Autobahn bis Sonntagabend, 21 Uhr, gesperrt.

Die Sperrung war für das Ausheben der Stahlbogenbrücke nötig, die durch Umwelteinflüsse und daraus entstehender Korrosion in den vergangenen Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Brücke überspannt die Autobahn kurz vor der Anschlussstelle Schnaittach und ist eine Fuß- und Radwegverbindung in das Schnaittacher Naherholungsgebiet Hailloh.

Die Autobahnsperrung am Samstag lief planmäßig und die für den Aushub erforderlichen Kräne konnten am vorgesehenen Standort aufgebaut werden. Im Einsatz der Kranfirma war auch der einzige 800-Tonnenkran innerhalb Bayerns, so der Geschäftsführer der Firma aus Degendorf. 

Aushub im Morgengrauen 

Bereits während des Aufbaus des Krans kam es immer wieder zu Verzögerungen. Ursprünglich war der Plan, die 64 Meter lange Brücke etwa gegen 22 Uhr auf die vorbereitete westliche Seite neben den Fahrspuren in Richtung Nürnberg abzustellen, um sie dort zu sanieren. Im Laufe der Nacht kamen allerdings neue Probleme mit dem Ausheben dazu, so dass bald klar war, dass die Zeitplanung am Reisbrett nicht eingehalten werden kann. 

Im Morgengrauen war es dann soweit und das Brückenteil wurde mit einer 90 Grad Drehung zu dem vorbereiteten Platz gehoben. Rund eine Stunde dauerte diese Aktion. Abgesetzt werden konnte die Brücke aber auch noch nicht, da erneut Schwierigkeiten mit der Befestigung auftraten welche erst beseitigt werden mussten.

Die Streckenfreigabe der Autobahn in Richtung Berlin verzögerte sich nur kurz, doch bis der Verkehr auch in Richtung Süden rollt, dauerte es laut Polizei noch bis zum späten Sonntagabend. Zeitweise staute sich der Verkehr weit über den Hienberg hinaus, bis kurz vor Plech. Das BRK war vor Ort und verteilte Getränke an die Wartenden.

Auf der beschilderten Umleitungsstrecke durch das Schnaittachtal bildeten sich ebenfalls lange Staus. Autos, Lkws und Wohnwägen rollten im Schritttempo durch Orte wie Neunkirchen, um zur Anschlussstelle Lauf Nord zu fahren.

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