VORRA – Was für ein Moment, nach so langer Zeit der Pandemie endlich wieder die Klänge der Blechblasinstrumente im Gotteshaus zu hören, sagte Pfarrer Björn Schukat: Der Posaunenchor Vorra hatte zu einem besonderen Konzert in die Marienkirche eingeladen, dem sich viele Ehrungen anschlossen.
Zwar habe der Posaunenchor einige öffentliche Auftritte im Freien, sehr zur Freude der Bewohner im Seniorenheim Mielewski, wahrgenommen, aber seit zwei Jahren nicht mehr hier in der Kirche gespielt. Er sei immer wieder erstaunt, dass so eine kleine Gemeinde einen so großartigen Posaunenchor habe, so Schukat. Durch das Programm des Abends führte Herbert Leimberger.
Viele Gäste
Nach einem fröhlich, lebhaft vorgetragenen „Vivace“ von G. F. Händel konnte Obman Rudolf Lederer neben zahlreichen Gästen auch die ehemals in Vorra tätigen Pfarrer i. R. Manfred Meier mit Gattin und das Pfarrerehepaar Barbara und Roland Thie aus Feucht sowie den Bezirksobmann des Dekanats Hersbruck, Reinhard Munker, begrüßen.
Munker erwähnte, dass der Posaunenchor seit nunmehr 95 Jahren bestehe. Es sei eine Freude für die Bläserinnen und Bläser, dass diese mit besonderen Fähigkeiten und Begabungen ausgestattet worden seien, um mit ihren Instrumenten unter anderem Gottes Namen zu loben und zu preisen. Leider sei dieser Dienst in den letzten zwei Jahren nahezu zum Erliegen gekommen, für alle Akteure eine bittere Erfahrung. Umso schöner, dass wieder etwas Normalität eingekehrt sei und man öffentlich auftreten dürfe.
Zu Mitsingen
Es folgten Werke wie „Sarabande & Lascia ch’io pianga“ von Georg Friedrich Händel, das „Air“ von Johann Sebastian Bach, „Lobe den Herren“ in drei Sätzen zum Mitsingen und „Die Himmel rühmen des ewigen Ehre“ von Ludwig van Beethoven, bevor langjährige Bläserinnen und Bläser für ihr Wirken in der Chorgemeinschaft geehrt wurden.
Für ihr langjähriges Wirken im Chor überreichte Reinhard Munker zusammen mit Rudolf Lederer die Urkunden und die dazugehörigen Ehrennadeln für zehn Jahre an Armin Sauerbrey, für 25 Jahre an Peter Häussler, für 40 Jahre an Margit Leimberger, für 50 Jahre an Herbert Leimberger, Roland Weber und Horst Schwarm. Munker äußerte seinen Wunsch, dass doch die älteren Geehrten auch noch im Rentenalter viele Jahre ihren Posaunenchor unterstützen mögen. Es sollten an diesem Abend noch zwei weitere Urkunden an Günther Schwarm für 60 Jahre und Hermann Kuchenbrod für 65 Jahre überreicht werden. Diese waren aber krankheitsbedingt entschuldigt.
Gott loben
Nach den Werken „Die Morgenstimmung“ von E. Grieg, „Hymnus“ und „Ich lobe meinen Gott“ zum Mitsingen von R. Gramm wurde Chorleiter Wolfgang Pöhner geehrt und ausgezeichnet. Die Laudatio für einen exzellenten, überaus engagierten und beliebten Chorleiter wie Wolfgang Pöhner es ist, hielt Reinhard Munker mit merklicher Freude.

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Fördern und fordern
Bemerkenswert, so Munker, sei hier in Vorra die hohe Zahl der Aktiven im Posaunenchor. Dies sei nicht nur ein Verdienst der in Freundschaft verbundenen Bläser mit Obmann Lederer, sondern auch das ihres Chorleiters Wolfgang Pöhner, der es stets verstanden habe, seine Bläser zu fordern und zu fördern.
Pöhner leitet nun seit 52 Jahren erfolgreich den Posaunenchor in Vorra. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das für ihn wie auch die anderen seit 50 Jahren aktiven Bläser zirka 5000 Proben und Auftritte. Hier sind allerdings die Vorbereitungen zur Auswahl der Bläserstücke mit der Programmerstellung für Konzerte und Serenaden nicht mitgerechnet. Nicht zu vergessen außerdem die zwei Gesangvereine, die Pöhner leitet. Von 1980 bis 1988 bekleidete er zusätzlich das Amt des Bezirkschorleiters und auch des Teilbezirkschorleiters im oberen Pegnitztal.
Ausdauer und Geduld
Mit viel Ausdauer und Geduld hatte Pöhner damals vielen Bläsern aus Posaunenchören im weiteren Umkreis die oft nicht einfache Bläserliteratur nahegebracht. Mit weiteren Grüßen vom Bezirk, so Munker, wünschte er Pöhner und dem ganzen Chor weiterhin Gottes reichen Segen, verbunden mit der Hoffnung, dass in fünf Jahren zum 100. Geburtstag ein noch größeres Fest unter der Leitung von Wolfgang Pöhner gefeiert werden kann.
Mit „Let’s all praise the Lord“, „What a wonderful World”, „Have a nice Evening” und den Schlussgedanken von Pfarrer Björn Schukat – „achtet auf die schönen Dinge des Lebens und das Leben mit Gott“ – ging nach dem letzten Lied „Amen“ ein musikalischer Abend zu Ende.
Autor: Wolfgang Schwarm