Ausstellung im K5

Ganz persönliche Eigen:ARTen

Die Keulen von Paul Scheder wurden in minutiöser Feinarbeit gefertigt. | Foto: G. Münzenberg2018/10/PA140144.jpg

HERSBRUCK – Die Wahl des Mottos „Eigen:ART“ für die Jahresausstellung der Mitglieder des Hersbrucker Kunstmuseums scheint ein wahrer Glücksgriff zu sein, denn trotz des sonnigen und warmen Wetters, das die Menschen eigentlich in die Natur lockt, fanden sich so viele Kunstinteressierte im K 5 in der Kirchgasse ein, dass die Eröffnung ins Freie verlegt werden musste. Auch die bunte Vielfalt der ausgestellten Werke zeigt, dass das Thema von den Künstlern gut angenommen wurde.

Kuratorin Ingrid Pflaum begrüßte die Gäste und gab ihrer Freude über das Interesse der Bevölkerung Ausdruck, und Museumsleiter Uli Olpp führte die Besucher in seiner Rede durch die lebendige Kunstszene Hersbrucks. Auch Bürgermeister Robert Ilg hieß die Kunstsinnigen willkommen, würdigte die Arbeit der Organisatoren und dankte Astrid Schönhöfer-Scholz, dass diese Ausstellung im Haus der Anna M. Scholz-Stiftung stattfinden kann. Begleitet wurde die Eröffnung von den Gitarristen Lorenz Jaraballah und Fred Lohr, die durch ihre Musik dem Geschehen einen besonderen Glanz verliehen.

39 Aussteller waren dem Ruf, den roten Faden im eigenen Werk zu zeigen, gefolgt. Die jüngsten, Paul Schober und Mathis Hauer, beginnen gerade erst ihr Kunststudium an der Nürnberger Akademie und zeigen in ihren Bildern doch schon einen eigenen Stil. Die altvertrauten Künstler dagegen erkennt der aufmerksame Besucher sofort an der jeweiligen Eigenart ihres Ausdrucks, so Ute Plank mit dem Traumbild einer Schlittschuhläuferin auf einem nächtlichen Teich.

Künstler sofort erkannt

Auch Nora Matocza und Federika Burzi gelingt es, mit je einem einzigen Bild ihren ganz persönlichen Stil sichtbar zu machen. Und wer könnte nicht Rainer Zittas Holzkonstruktion sofort seinem Urheber zuordnen? Auch an Christoph Gerlings Holzschnitten auf Fotos erkennt der geübte Betrachter dessen ganz eigene Darstellungsweise. So wie die fotografischen Werke von Barbara Henning und Fridolin Weis, die nicht unterschiedlicher sein könnten, leicht erkennen lassen, wessen Kamera sie entstammen.

Die beiden „Spiegelungen“ von Jutta Schwarz zeigen ihre ganz eigene Art, das Gesehene und Gefühlte in Aquarell-Farbe umzusetzen. Das „Große Boot“ aus Muschelkalk von Uli Ollp scheint für die Ewigkeit geschaffen und lässt an die Boote denken, die einst bei den Kelten die Seelen der Verstorbenen ins Jenseits beförderten.

Ruhende Pole

Wie ruhende Pole im Farbenrausch der Bilder nimmt der Besucher dagegen die holzgeschnitzten Figuren von Andreas Hauter wahr. Und auch Gina Bauers Gazelle ergreift durch die Würde des in sich ruhenden Tieres. Besondere Aufmerksamkeit erregten die von Martin Scheder in minutiöser Feinarbeit erarbeiteten Keulen aus Dornen, Zähnen und Knochen, und Susanne Schreier setzte mit ihren großformatigen Radierungen ebenfalls einen ganz individuellen Akzent.

So wie hier längst nicht alle Künstler genannt werden konnten, so wenig genügt ein einziger Besuch dieser Ausstellung, die noch bis 16. Dezember jeweils samstags von 17 bis 19 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr in der Galerie der Anna M. Scholz-Stiftung in der Kirchgasse 5 gezeigt wird, um alle Werke in ihrer jeweiligen Einzigartigkeit in sich aufzunehmen.⋌G. Münzenberg

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren