Ausstellung von Ute Plank „Nachts im Museum“

Die Geschichte steckt im Detail

Die Hersbrucker Künstlerin Ute Plank (rechts), wie sie leibt und lacht. Foto: F. Weis2016/07/7286528.jpeg

HERSBRUCK – Für Ute Plank ist es ein Heimspiel: Seit Montag sind im Stadthaus ältere und neuere Werke der aus Hersbruck stammenden Künstlerin zu sehen. Auf vielen ihrer Bilder begegnen dem Betrachter bekannte Figuren der (Kunst-)Geschichte, die sich „Nachts im Museum“ in ganz neuen Konstellationen zeigen.

Es sei eine besondere Ausstellung für sie, gibt Ute Plank zu: In ihrer Heimatstadt, bei den Menschen, die sie kennt und die ihr wichtig sind. Wie sehr wiederum die Künstlerin in Hersbruck geschätzt wird, macht nicht nur Bürgermeister Robert Ilg in seiner Ansprache deutlich, sondern auch das Erscheinen zahlreicher Wegbegleiter und Freunde. Von denen beteiligten sich auch einige im Ukulele-Ensemble an der schwungvoll-sommerlichen musikalischen Umrahmung der Eröffnung.

Blick fürs Detail
Mit einer Präsentation nach Pecha-Kucha-Art (jede Power Point Folie ist nur 20 Sekunden lang zu sehen), führte Ute Plank humorvoll in ihre Werke ein. Dass zu jedem Bild noch viel mehr zu sagen wäre, wird schnell deutlich. Betrachtet man die detailreichen Bilder, auf denen immer neue Figuren, Verwicklungen und Absurditäten auffallen, kann man nur erahnen, wie viele Geschichten hier enthalten sind.

So erzählt Ute Plank die bewegende Geschichte, die hinter dem Bild „Happurg leuchtet auch“ steckt. Wenige Monate, nachdem das Unicef-Foto des Jahres 2015 durch die Medien ging, auf dem zu sehen ist, wie Flüchtlingskinder an der griechisch-mazedonischen Grenze durch Polizisten von ihren Eltern getrennt werden, erfuhr Ute Plank das Unglaubliche: die Kinder lebten inzwischen mit ihren Eltern vereint in Happurg.

Wie nah Verzweiflung und Hoffnung beieinander liegen zeigt das Bild „Happurg leuchtet auch“ durch die Verbindung des Unicef-Fotos mit dem Hintergrundgemälde spielender Kinder auf einem weiten Platz. Für viele Bilder hat Ute Plank Foto- oder Kunstdrucke als Grundlage genommen, verändert, ergänzt.

Immer wieder tauchen bekannte Gesichter auf. Da stehen Agnes und Albrecht Dürer vor dem Hersbrucker Schloss und Rathaus, die Mona Lisa sitzt neben Frida Kahlo in einer „Frauen-WG“. Überhaupt sind Frauen auf den Bildern stark vertreten, und wo in den zugrunde liegenden Gemälden keine Frauen vorhanden sind, werden kurzerhand welche eingefügt. Von einer „Feindlichen Übernahme“ zeugt das Bild, auf dem der ursprünglich dargestellte männliche Maler zur Malerin gewandelt wurde.

Wer selbst entdecken will, was sich „Nachts im Museum“ alles tut, hat dazu bis 27. Oktober Gelegenheit. Die Ausstellung ist von Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr geöffnet, Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 12 Uhr. Auf Wunsch führt Ute Plank donnerstags von 17 bis 18 Uhr durch die Ausstellung.


Tabea Gawor

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