ALTDORF – Der SC Eismannsberg war anlässlich seines 40-jährigen Gründungsjubiläums Ausrichter des diesjährigen Stadtpokals. Der frisch gebackene Meister und Aufsteiger zur A-Klasse nahm zunächst am Samstag gegen den 1. FC Altdorf erfolgreich Revanche für die 0:2-Finalniederlage vom vergangenen Jahr. Im Endspiel biss sich die Elf von Manfred Steichele in dessen letztem Spiel als Spielertrainer allerdings am SV Rasch die Zähne aus und mussten dem Kreisligisten nach großem Kampf mit 1:0 den Vortritt lassen.
Während die Rascher Jungs, die den Pokal zuletzt 2010 geholt haben, sich damit zum siebten Mal in die Siegerliste eintragen konnten, blieb dem SC Eismannsberg, der den Pokal bisher zweimal (1997 und 2001) erringen konnte, wie im letzten Jahr nur Platz zwei. In der Neuauflage des letztjährigen Finales hatten die Eismannsberger am Samstag zunächst den 1. FC Altdorf 2:1 niedergerungen. Der 26-fache Pokalgewinner, dem zuletzt sogar der Titel-Hattrick gelungen war, ging zwar nach 15 Minuten durch Florian Auer per Kopfball 1:0 in Führung, die Dominik Pfälzner zehn Minuten später per Foulelfmeter zum 1:1-Pausenstand egalisierte.
Patrick Wild, der seine Farben in der 70. Minute über den 2:1-Siegtreffer jubeln ließ, avancierte dann im zweiten Spielabschnitt für die Gastgeber zum Spieler des Tages. Der FCA stemmte sich zwar in der verbleibenden Zeit vehement gegen die Niederlage und beide Kontrahenten fighteten verbissen bis zur letzten Minute. Dass dabei trotz der Hitzegrade mitunter der Einsatz übertrieben wurde, wird in zwei Platzverweisen deutlich: Altdorfs Robert Hirschmann handelte sich wegen Nachtretens die rote Karte ein und Jonas Pfälzner vom SCE musste wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot ebenfalls vorzeitig vom Platz.
Vergleichsweise unspektakulär ging es dagegen im zweiten Samstagspiel zu, das der SV Rasch gegen den FV Röthenbach glatt mit 4:0 für sich entschied. Zweimal Tobias Birkelbach und Alex Vöge stellten bereits in der ersten Viertelstunde die Weichen auf Sieg. Danach ließen es die Rascher Jungs ruhiger angehen und begnügten sich mit einem weiteren Treffer durch Stefan Vitzthum (65.).
Siebter Titel für Rascher
Für das Endspiel am Pfingstsonntag hatten sich SC-Spielertrainer Manfred Steichele, der als Trainer für Bastian Pickelmann freiwillig seinen Platz räumt, und seine Elf viel vorgenommen. Nach fünf Minuten Abtasten übernahm jedoch der spielstarke SV Rasch das Kommando. Steichele dirigierte in seinen letzten 90 Minuten als Spielertrainer seine Nebenleute zwar noch einmal lautstark und mit einer Ausnahme mit Erfolg.
Der Kreisligist hatte jedoch ein klares Übergewicht und ließ den Gastgebern kaum einmal Zeit zum Verschnaufen. Diese retteten das 0:0 zwar in die angesichts der hohen Temperaturen eingelegte Trinkpause. Unmittelbar nach der Spielfortsetzung düpierte jedoch Christoph Müller die noch nicht wieder richtig sortierte SCE-Abwehr und köpfte seine Farben 1:0 in Führung (23.).
Rasch setzte nach, doch die aufopferungsvoll kämpfenden Eismannsberger konnten weiteren Flurschaden verhindern. Bei einer der seltenen Entlastungsangriffe lag plötzlich der Ausgleich in der Luft, doch Jonas Pfälzner rutschte in der 38. Minute um Haaresspitze an einer scharfen Hereingabe von Patrick Wild vorbei.
Nach dem Wechsel verloren die Rascher Jungs ihre spielerische Linie und der Sport-Club konnte das Spiel dank seines nie erlahmenden kämpferischen Einsatzes bis zum Schluss offen halten. Und den nie aufsteckenden Gastgebern boten sich sogar zwei tolle Ausgleichschancen. In der 75. Minute sprach der souverän agierende Schiedsrichter Keith Routon (DJK Berg) den Gastgebern einen indirekten Freistoß auf der Fünfmeterlinie zu, nachdem SV-Torhüter Felix Ortegel eine Schirientscheidung zu lautstark kritisiert hatte und dafür die gelbe Karte sah. Dominik Pfälzner fand allerdings nicht die Lücke und brachte den Ball nicht an der komplett auf der Torlinie postierten Rascher Elf vorbei.
Fünf Minuten später hatten die Eismannsberger Anhänger den Torschrei schon auf den Lippen, als Jonas Pfälzner einen von Patrick Wild scharf vor das Tor getretenen Freistoß mit vollem Risiko volley nahm, den Ball aber über den Querbalken setzte. Florian Schmidt ließ dann kurz vor Schluss großzügigerweise noch eine Riesenchance für Rasch liegen, doch kurz darauf durften Abteilungsleiter Fritz Merkel mit seinem Team jubelnd die Arme nach oben reißen.
Zuvor war im Spiel um Platz drei der B-Klassist aus Röthenbach gegen den FC Altdorf zweistellig unter die Räder gekommen. In der wegen der hohen Temperaturen auf zweimal 30 Minuten verkürzten Partie brachten Niko Jakob und Paschalis Papathanasiou den FCA schnell mit 2:0 in Führung. Damit war der Altdorfer Torhunger zunächst einmal gestillt.
In der zweiten Hälfte brach dann allerdings über die bedauernswerten Röthenbacher eine wahre Torflut herein. Dreimal Moritz Trappe, zweimal Florian Auer, Benjamin Rühl, Peter Weiß und Spielertrainer Stefan Engelhard machten es schließlich sogar zweistellig.
Für die Röthenbacher, denen zu Gute zu halten ist, dass sie trotz der klaren Unterlegenheit nie aufsteckten und so gut als möglich mitzuspielen versuchten, hatte durch Jonas Reichel die größte Torchance, doch dieser fand aber mit einem gut getimten Kopfball in FCA-Torhüter Michael Wiesner seinen Meister.
Nach dem Turnier ging es ins Festzelt, wo die Eismannsberger ihr Festwochenende zum 40-jährigen Vereinsjubiläum, der mit einem geselligen Ehrenabend am Freitag und einem Festgottesdienst am Vormittag im Festzelt mit anschließendem Frühschoppen begonnen hatten, mit Live-Musik von den Black Shadows ausklingen ließen.
Bei der Siegerehrung gab es als Preise für die vier Teilnehmer Urkunden, je einen von Sport Grunert aus Altdorf gestifteten Ball und last but not least gestaffelt nach der Platzierung Geldpreise der Stadt Altdorf von 150 bis 225 Euro.
Altdorfs Bürgermeister Erich Odörfer hatte die Ehre, nachdem der Vorgängerpokal durch den Titelhattrick des 1. FC Altdorf zwischen 2011 und 2013 im Eilzugtempo in dessen Besitz übergegangen war, einen neuen Pokal zu stiften und an den Kapitän des SV Rasch, Matthias Merkel, und Torhüter Felix Ortegel zu überreichen.
Ausrichter des Stadtpokal im nächsten Jahr ist der FV Röthenbach, der 2015 sein 40-jähriges Jubiläum feiert.
mk
